Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kostüm
Neutr. , im 18. Jahrhundert < ital. costume ›ethnische Eigenart‹ ( < lat. consuetudo›Gewöhnung, Herkommen, Brauch‹) und in dem Sinn1nationale Besonderheiten zu einer bestimmten Zeit‹ (Kostüm ihres Zeitalters; 1822, E.T.A.Hoffmann, Kater Murr; L081 FWb) in der darstellenden Kunst, seit Gottsched (1760; L081 FWb) auch im Bereich des Theaters (hier v. a. als ›Bühnenkleidung‹, so L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801) Die Statuen… recht natürlich, sämmtlich im Costüm ihrer Zeit und Würden. (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise, 30,91); dann Ende des 18. Jahrhunderts, beeinflußt von franz. costumeTracht, Anzug‹, auf
2historische Bekleidung‹ eingeengt, woraus im 19. Jahrhundert die Bedeutung ›Maskierung‹, v. a. für ⇓ "S040" Schauspieler bei Aufführungen, vorherrschend wird, um sich ein interessantes Kostüm für den Karneval auszusuchen (A118 Heinrich Heine, Romantische Schule, 8,115); daneben ⇓ "S147" im 20. Jahrhundert (L056 Duden 111934) unter Einfluß der französischen Mode
3Damenbekleidung aus Rock und Jacke‹; auch übertragen Nervenkostüm;
kostümieren als costümieren (L111 Johann Christian August Heyse 31819), im 20. Jahrhundert (L111 Johann Christian August Heyse 211922) kostümieren, besonders als reflexives Verb ›(sich) verkleiden, (sich) auffallend anziehen‹.
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