Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
korrekt
(1570 Paracelsus; L081 FWb), zunächst in der ⇓ "S054" Druckersprache < lat. correctus Partizip1.1 ›berichtigt, fehlerfrei‹;
1.2 seit dem 18. Jahrhundert auch allgemeiner auf Verhalten, Aussagen usw. bezogen ›untadelig, wahrheitsgemäß‹; Gegensatz inkorrekt (1689; L081 FWb);
hyperkorrekt das griechische Präfix ⇓ "S228" hyper ›über das normale Maß hinaus‹ wird im Deutschen »zu neuen Wortbildungen benutzt, wo irgend das Un- oder Übermaß eines Begriffs ausgedrückt werden soll« (17Heyse, L081 FWb); hyperkorrekte Ausdrucksweise (L337 WdG), die z. B. Ausnahmefälle nicht als solche erkennt und zu falschen Formen führt, wie Trepfe statt Treppe (nach dem Vorbild Apfel < Appel).
Korrektheit heute v. a. als politische Korrektheit, ⇓ "S124" Lehnübersetzung von political correctness, zuerst 1992 (L384 Merkur 9/ 10, 1992, 863) »eine Gesinnung, die Handlungen, speziell auch sprachliche Formulierungen meidet, durch die Personen oder Gruppen ihren Anspruch auf gleiche (nicht-diskriminierende) Behandlung angetastet sehen könnten« (Eichhoff, in: L299 Sprachdienst 3/ 99, 99), auch ironisch distanzierend gebraucht, dazu politisch korrekt (nach politically correct) (Freibeuter 51, 1992, 33). Im 16. Jahrhundert aus dem Lateinischen in die Druckersprache entlehnt auch
Korrektor ›Berichtiger‹ und
Korrektur ›Berichtigung‹ (vgl. L160 Heinrich Klenz, Druckersprache), veraltet Korrektion; schon im 14. Jahrhundert
korrigieren ›berichtigen‹.
(1570 Paracelsus; L081 FWb), zunächst in der ⇓ "S054" Druckersprache < lat. correctus Partizip1.1 ›berichtigt, fehlerfrei‹;
1.2 seit dem 18. Jahrhundert auch allgemeiner auf Verhalten, Aussagen usw. bezogen ›untadelig, wahrheitsgemäß‹; Gegensatz inkorrekt (1689; L081 FWb);
hyperkorrekt das griechische Präfix ⇓ "S228" hyper ›über das normale Maß hinaus‹ wird im Deutschen »zu neuen Wortbildungen benutzt, wo irgend das Un- oder Übermaß eines Begriffs ausgedrückt werden soll« (17Heyse, L081 FWb); hyperkorrekte Ausdrucksweise (L337 WdG), die z. B. Ausnahmefälle nicht als solche erkennt und zu falschen Formen führt, wie Trepfe statt Treppe (nach dem Vorbild Apfel < Appel).
Korrektheit heute v. a. als politische Korrektheit, ⇓ "S124" Lehnübersetzung von political correctness, zuerst 1992 (L384 Merkur 9/ 10, 1992, 863) »eine Gesinnung, die Handlungen, speziell auch sprachliche Formulierungen meidet, durch die Personen oder Gruppen ihren Anspruch auf gleiche (nicht-diskriminierende) Behandlung angetastet sehen könnten« (Eichhoff, in: L299 Sprachdienst 3/ 99, 99), auch ironisch distanzierend gebraucht, dazu politisch korrekt (nach politically correct) (Freibeuter 51, 1992, 33). Im 16. Jahrhundert aus dem Lateinischen in die Druckersprache entlehnt auch
Korrektor ›Berichtiger‹ und
Korrektur ›Berichtigung‹ (vgl. L160 Heinrich Klenz, Druckersprache), veraltet Korrektion; schon im 14. Jahrhundert
korrigieren ›berichtigen‹.