Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
König
ahd. kuning, mhd. künec; die Form mit ö war ursprünglich nur mitteldeutsch. Die altgermanische Bildung (altengl. cyning, altnord. konungr, entlehnt finn. kuningas, aber got. þiudans), zu einem untergegangenen Wort ›Geschlecht‹ (mhd. künne, urverwandt lat. genus, vgl. auch ↑ "Kind"), bezeichnete ursprünglich einen Mann von vornehmer Abkunft. König wurde früher häufig von dem Obersten einer Genossenschaft gebraucht: Pfeiferkönig, Seilerkönig usw., noch "Schützenkönig", Weinkönigin usw.; daher wohl auch die Häufigkeit des Familiennamens König; vgl. Uhlands drei Könige zu Heimsen; übertragen auf das Tierreich in ↑ "Zaunkönig" usw. Dazu königisch, ahd. chuningisc, früher nebenköniglich, ahd. chuninglich, stehend, noch bei A075 Johann Wolfgang von Goethe königisch gesinnt Annalen 1796 (35,68,6); substantivisch der KönigischeBeamter des Königs‹ (Luther im Anschluß an den Grundtext).
Königreich ahd. chuningrihhi, früher auch ›Regierung eines Königs‹: im dritten Jahre seines Königreichs (Luther).
Königtum L308 Kaspar Stieler, L305 Christoph Ernst Steinbach wie Königreich, entsprechend franz. royauté 1792 (Wieland).
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