Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kompetenz
< lat. competentia ›Zusammentreffen, Symmetrie, Analogie‹, mittellat. auch ›Zugehörigkeit, Zuständigkeit‹; im 16. Jahrhundert (L245 2W.Pfeifer) ⇓ "S181" rechtssprachlich1Recht auf Abgaben, Einkünfte, Lebensunterhalt‹, seit dem 19. Jahrhundert (ebenda) dann
2Fähigkeit, Sachverstand‹ und besonders rechtssprachlich
3Zuständigkeit‹ (so L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801) sowie ⇓ "S208" sprachwissenschaftlich
4Summe aller sprachlichen Fähigkeiten, die ein Muttersprachler besitzt‹ (1965 N.Chomsky, Aspects of the theory of syntax), jeweils mit adjektivischem (sprachliche) oder substantivischem (des Sprecher-Hörers) Attribut (N.Chomsky, Aspekte der Syntax-Theorie,1969) Sprachkompetenz; dazu auch kommunikative Kompetenz (vgl. L189 Theodor Lewandowski);
kompetent ( < lat. competens, Partizip Präsens von lat. competere ›zusammentreffen, etwas gemeinsam erstreben, gesetzlich erfordern‹) ›zuständig, fähig, sachverständig‹, Ende des 18. Jahrhunderts aus der juristischen Terminologie allgemein geläufig geworden, aller derer wärmsten Beifall, die kompetente Richter in dieser Sache sind (1785; A222 Friedrich Schiller, Briefe I 273; L081 FWb), sprachwissenschaftlich kompetenter Sprecher (s. oben).
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