Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kodex
Mask. , < lat. codex›Schreibtafel, Verzeichnis, Buch‹, eigentlich ›Baumstamm, Klotz‹, dann ›zu Schreibtafeln gespaltenes Holz‹, seit dem 18. Jahrhundert (vorher Gelehrtensprache)1Buch, insbesondere alte Handschrift‹ (1716; L081 FWb) Ich lasse meine kleinen Gedichte zusammen schreiben, woraus ein wunderlicher Codex entstehen wird (A075 Johann Wolfgang von Goethe 1796, Briefe 14,122,8), dann auch
2Gesetzessammlung, Gesetzbuch‹ (L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801), zumeist normativen Charakters, daran anschließend
3(ungeschriebene) Sammlung von Normen und Regeln‹ (L266 Daniel Sanders FWb), Ehrenkodex (ebenda) ›die für eine Gruppen-, Berufs- oder Standesehre geltenden Normen‹; dazu seit dem 18. Jahrhundert
kodifizieren"S181" rechtssprachlich ›Rechtsnormen in einem Gesetzestext zusammenfassen‹, ›in einem Kodex festlegen‹; Substantiv Kodifikation (L149 Jakob Heinrich Kaltschmidt, FWb), Kodifizierung.
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