Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Koch
ahd. choch, altes Lehnwort aus vulgärlat. coco, lat. coquus. Desgleichenkochen, ahd. chochon, aus lat. / vulgärlat. cocere, coquere, beides in Verbindung mit der Übernahme römischer Kochkunst; vgl. ↑ "Küche". Das altgermanische Wort ↑ "sieden" wurde dadurch auf reines ›Abkochen‹ eingeschränkt (zum heutigen Gebrauch vgl. L171 Paul Kretschmer 300). Ursprünglich ist kochenBezeichnung menschlicher Tätigkeit und kann einen Objektsakkusativ neben sich haben. Jünger ist die intransitive Verwendung, wobei das, was sonst im Akkusativ stand, in den Nominativ tritt (das Wasser kocht), aber zugleich mit dem Unterschied, daß nun das Eintreten eines bestimmten Zustandes oder auch das Andauern desselben bezeichnet wird, während bei transitivem kochenauch die dafür notwendigen Vorbereitungen miteinbegriffen sind. Umgangssprachlich ›(vor Wut) sehr erregt seinZweimal hat die Volksseele gekocht (Tucholsky; L097 GWb). Vgl. noch ↑ "ausgekocht". Südostdeutsch ist wie schon mhd. Koch Neutr. ›Gekochtes‹, speziell ›Brei‹. Hierher auch gestiefte [›unechte‹] Mandelköche als Bezeichnung einer Mehlspeise bei Jean Paul. ↑ "Küche".
Kochbuch 1582 Fischart (L059 DWb),
Köchin (1370 Köchinne; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), die vermainte köchin[Plural].., welche ohn alle scheuch an den priestern… hangen(Albertinus; L059 DWb).
Kochkunst L200 Josua Maaler 1561;
Kochnische (L056 Duden 161961), im Gefolge der Wohnküche (↑ "Küche") entstanden.
Kocher, ⇓ "S058" kurz für Kaffeekocher (L033 Joachim Heinrich Campe) als Gerätebezeichnung, dann auch in Gaskocher, Benzinkocher usw.
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