Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kobold
mhd. kóbolt bzw. kobólt, ⇓ "S001" bezeichnet einen Hausgeist, der an sich wohltätig ist, nur wenn er beleidigt wird, sich durch tückische Streiche rächt. Entsprechend altengl. cofgodas ›Hausgötter‹ gehört Koboldwohl zu "Koben" und -old aus -walt oder -hold (vgl. altsächs. unhuldos ›Teufel‹). In der neueren Zeit tritt mehr die bösartige Seite in dem Wesen der Kobolde in den Vordergrund. Schon seit dem 16. Jahrhundert werden auch andere dämonische Wesen als Koboldbezeichnet, wie Feld- und Berggeister (vgl. ↑ "Kobalt"). Ausführlich L140 HWDA5,30ff. Im Anschluß an die Vorstellung, die man sich von den Hausgeistern machte, heißt eine sehr unruhige, bewegliche Person Kobold. Landschaftlich KoboldStehaufmännchen‹, eine Figur, die sich immer wieder erhebt. Daher wohl Kobold schießen (daneben Kabólz, berlin. Kobólz) ›Purzelbaum schlagen‹ (↑ "purzeln").
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