Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Knoten
starkes Mask. (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734), ahd. chnodo, k(i)noto, mhd. knote schwaches Mask. bedeutete ursprünglich ›rundliche Anschwellung an einem Gegenstand‹ und berührte sich daher mit ⇑ "Knopf", "Knolle", "Knollen". Daher am menschlichen Körper Gichtknoten; frühneuhochdeutsch und noch oberdeutsch mundartlich ›Knöchel‹. Ferner ›ringartige Anschwellung zwischen den Gliedern einer Pflanze, besonders eines Halmes‹; auch ›Samenkapsel des Flachses‹. Luther bezeichnet rundliche Verzierungen an einem Bauwerk als Knoten. Heute v. a. der durch eine Verknüpfung gebildete Knoten; ⇓ "S145" nationalsozialistisch ›aus Lederriemen geflochtener Ring zum Zusammenhalten des schwarzen Dreiecktuchs‹ (Uniform des BDM ↑ "Mädel") Häufig bildlich (schon mhd. ) ›schwer zu lösendes Rätsel, schwer zu entscheidende Frage, schwer zu beseitigendes Hindernis‹; literaturwissenschaftlich (Lessing usw.) entsprechend franz. nœud ›Verwicklung der Handlung in einer epischen oder dramatischen Dichtung‹: den Knoten schürzen, lösen. Das ⇓ "S050" Diminutiv Knötchen besonders in Knötchen machen oder ↑ "knüpfen", womit eine Art von Häkeln bezeichnet wurde. Mittelhochdeutsch (wie schon ahd. ) besteht eine Nebenform knode(oberdeutsch herrschend), die sich zu knote verhält wie ↑ "schneiden" zu geschnitten; Diminutiv dazu ist ↑ "Knödel". ⇓ "S196" Seemannssprachlich ›Stundenseemeile‹ ⇓ "S024" Lehnbedeutung nach engl. knot, seit ca. 1800 (L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache).knoten in entknoten schon 13. Jahrhundert (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt). knoticht (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters theatralische Sendung, 52,186), ahd. chnodoht und
knotig (15. Jahrhundert).
Knotenpunkt im ursprünglichen Sinn 1790 A075 Johann Wolfgang von Goethe: derjenige Punct, wo die Cothledonen angeheftet sind, der wahre erste Knotenpunct der Pflanze (Die Metamorphose der Pflanzen I,15, 2,6,30); ⇓ "S138" dann ⇓ "S027" bildlich der Punkt, wo Fäden des Verkehrs zusammenlaufen: Eisenbahnknotenpunkt, Verkehrsknotenpunkt seit ca. 1850.
Knöterich (1486; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) Pflanze, benannt nach dem knotigen Stengel.
starkes Mask. (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734), ahd. chnodo, k(i)noto, mhd. knote schwaches Mask. bedeutete ursprünglich ›rundliche Anschwellung an einem Gegenstand‹ und berührte sich daher mit ⇑ "Knopf", "Knolle", "Knollen". Daher am menschlichen Körper Gichtknoten; frühneuhochdeutsch und noch oberdeutsch mundartlich ›Knöchel‹. Ferner ›ringartige Anschwellung zwischen den Gliedern einer Pflanze, besonders eines Halmes‹; auch ›Samenkapsel des Flachses‹. Luther bezeichnet rundliche Verzierungen an einem Bauwerk als Knoten. Heute v. a. der durch eine Verknüpfung gebildete Knoten; ⇓ "S145" nationalsozialistisch ›aus Lederriemen geflochtener Ring zum Zusammenhalten des schwarzen Dreiecktuchs‹ (Uniform des BDM ↑ "Mädel") Häufig bildlich (schon mhd. ) ›schwer zu lösendes Rätsel, schwer zu entscheidende Frage, schwer zu beseitigendes Hindernis‹; literaturwissenschaftlich (Lessing usw.) entsprechend franz. nœud ›Verwicklung der Handlung in einer epischen oder dramatischen Dichtung‹: den Knoten schürzen, lösen. Das ⇓ "S050" Diminutiv Knötchen besonders in Knötchen machen oder ↑ "knüpfen", womit eine Art von Häkeln bezeichnet wurde. Mittelhochdeutsch (wie schon ahd. ) besteht eine Nebenform knode(oberdeutsch herrschend), die sich zu knote verhält wie ↑ "schneiden" zu geschnitten; Diminutiv dazu ist ↑ "Knödel". ⇓ "S196" Seemannssprachlich ›Stundenseemeile‹ ⇓ "S024" Lehnbedeutung nach engl. knot, seit ca. 1800 (L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache).knoten in entknoten schon 13. Jahrhundert (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt). knoticht (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters theatralische Sendung, 52,186), ahd. chnodoht und
knotig (15. Jahrhundert).
Knotenpunkt im ursprünglichen Sinn 1790 A075 Johann Wolfgang von Goethe: derjenige Punct, wo die Cothledonen angeheftet sind, der wahre erste Knotenpunct der Pflanze (Die Metamorphose der Pflanzen I,15, 2,6,30); ⇓ "S138" dann ⇓ "S027" bildlich der Punkt, wo Fäden des Verkehrs zusammenlaufen: Eisenbahnknotenpunkt, Verkehrsknotenpunkt seit ca. 1850.
Knöterich (1486; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) Pflanze, benannt nach dem knotigen Stengel.