Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Knopf
ahd. / mhd. knopf, westgermanisches Wort (engl. knob), verwandt ↑ "Knauf", wohl auch ⇑ "knobeln", "Knubben"; ursprünglich allgemein ›kugelartige Anschwellung an einem Gegenstand‹. So an Naturgegenständen; z. B. ›Beule‹ oder ›Geschwür‹, ferner ›Knorren, dickerer Teil einer Pflanze, Flachsknoten‹, besonders ›Knospe‹, in Knöpfchen, Knöpflein vielfach noch bis zum 20.Jahrhundert, vgl. den Apfelbaum, wie so voll er die rötlichen Knöpfchen entfaltet(Voß). Desgleichen an Kunstprodukten, wobei es sich vielfach mit dem verwandten ↑ "Knauf" berührt: Knopf auf Türmen (Knopf und Giebel der Igeler Säule A075 Johann Wolfgang von Goethe, 33,152,27), an einer Säule, an einem Schwert, an einem Spazierstock, namentlich noch jetzt allgemein üblich Stecknadelknopf; vgl. noch Klingelknopf, Radioknopf, Alarmknopf; Druckknopf als Schaltknopf 1900, als Kleiderverschluß 1912 (L060 2DWb). Südwestdeutsch ist Knöpfe entsprechend südostdeutsch "Knödel" (↑ "Kloß"). Früher verbreitet ›Knoten‹; hieraus erklärt sich die noch jetzt fortdauernde Bedeutung der Ableitung ↑ "knüpfen". Auch eine Schleife, besonders zum Zusammenhalten der Gewänder, wurde Knopf genannt. Die heutige Hauptbedeutung erscheint zuerst (schon mhd. Wolfram von Eschenbach, Parzival 231,13) an dem Diminutiv knöpfelin. Wohl Spezialisierung der ursprünglichen Bedeutung mit der Folge, daß die Bezeichnung zunächst nur kugelförmigen Knöpfen zukam; doch kommt vielleicht auch in Betracht, daß der Knopf vielfach an Stelle einer Schleife getreten ist. Nach mittelrheinischer Mundart bei A075 Johann Wolfgang von Goethe, Erwin und Elmire (1.Fassung 1, 38,77,27) der hatte auch solche Knöpfe(›Grillen‹), es war ihm nirgends wohl(frankfurtisch Knöpp im Kopp); vielleicht liegt hier die Bedeutung ›Knoten‹ zugrunde. Umgangssprachlich ›Kerl‹ der alte Knopf (Hesse; L337 WdG).knöpfen (1482; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) zur Hauptbedeutung von Knopf (s. oben), früher gelegentlich wie ↑ "knüpfen", ⇑ "abknöpfen", "vorknöpfen", "aufgeknöpft", "zugeknöpft".
ahd. / mhd. knopf, westgermanisches Wort (engl. knob), verwandt ↑ "Knauf", wohl auch ⇑ "knobeln", "Knubben"; ursprünglich allgemein ›kugelartige Anschwellung an einem Gegenstand‹. So an Naturgegenständen; z. B. ›Beule‹ oder ›Geschwür‹, ferner ›Knorren, dickerer Teil einer Pflanze, Flachsknoten‹, besonders ›Knospe‹, in Knöpfchen, Knöpflein vielfach noch bis zum 20.Jahrhundert, vgl. den Apfelbaum, wie so voll er die rötlichen Knöpfchen entfaltet(Voß). Desgleichen an Kunstprodukten, wobei es sich vielfach mit dem verwandten ↑ "Knauf" berührt: Knopf auf Türmen (Knopf und Giebel der Igeler Säule A075 Johann Wolfgang von Goethe, 33,152,27), an einer Säule, an einem Schwert, an einem Spazierstock, namentlich noch jetzt allgemein üblich Stecknadelknopf; vgl. noch Klingelknopf, Radioknopf, Alarmknopf; Druckknopf als Schaltknopf 1900, als Kleiderverschluß 1912 (L060 2DWb). Südwestdeutsch ist Knöpfe entsprechend südostdeutsch "Knödel" (↑ "Kloß"). Früher verbreitet ›Knoten‹; hieraus erklärt sich die noch jetzt fortdauernde Bedeutung der Ableitung ↑ "knüpfen". Auch eine Schleife, besonders zum Zusammenhalten der Gewänder, wurde Knopf genannt. Die heutige Hauptbedeutung erscheint zuerst (schon mhd. Wolfram von Eschenbach, Parzival 231,13) an dem Diminutiv knöpfelin. Wohl Spezialisierung der ursprünglichen Bedeutung mit der Folge, daß die Bezeichnung zunächst nur kugelförmigen Knöpfen zukam; doch kommt vielleicht auch in Betracht, daß der Knopf vielfach an Stelle einer Schleife getreten ist. Nach mittelrheinischer Mundart bei A075 Johann Wolfgang von Goethe, Erwin und Elmire (1.Fassung 1, 38,77,27) der hatte auch solche Knöpfe(›Grillen‹), es war ihm nirgends wohl(frankfurtisch Knöpp im Kopp); vielleicht liegt hier die Bedeutung ›Knoten‹ zugrunde. Umgangssprachlich ›Kerl‹ der alte Knopf (Hesse; L337 WdG).knöpfen (1482; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) zur Hauptbedeutung von Knopf (s. oben), früher gelegentlich wie ↑ "knüpfen", ⇑ "abknöpfen", "vorknöpfen", "aufgeknöpft", "zugeknöpft".