Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Knochen
erst im 15. Jahrhundert mitteldt. knoch(e), eventuell um 1300 Frauenlob VII,6,15 (: zerbrochen), mittelniederdt./ mittelniederländ. knoke; Luther selten Knochen, meist gleichbedeutend ⇑ "Bein", "Gebein", vgl. noch Brustbein, "Schienbein", "Schlüsselbein" gegen Armknochen, Backenknochen, Schädelknochen (zur landschaftlichen Verteilung L171 Paul Kretschmer 299);Knochenarbeit (L218 Muret/ Sanders) ›Arbeit, die auf die Knochen geht‹;
Knochenhauer früher ⇓ "S159" norddeutsch landschaftlich (z. B. Braunschweig) ›Fleischer‹;
KnochenmannTod‹ 17. Jahrhundert poetisch;
knochentrocken (L264 Daniel Sanders 1865), auch übertragen ›langweilig, phantasielos‹;
knochig 1482 (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) großes, knochig gebautes Mädchen(Th.Mann; L337 WdG);
knöchernaus Knochen‹ (L003 Johann Christoph Adelung 1775), inzwischen auch ›steif, gefühllos‹. ⇑ "Knöchel", "verknöchern".
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