Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Knebel
mhd. knebel(altnord. knefill), ursprünglich in weiter Bedeutung ›Stock, Knüttel‹, Ableitung zu ↑ "Knabe" (frühnhd. knebel auch ›Bengel‹). Jetzt gebraucht man es von einem Stab, um den ein Strick geschlungen ist, zum Zusammenschnüren einer Garbe, eines Pakets, namentlich aber zum Fesseln eines Gefangenen. Auch ein in den Mund gesteckter Pfropf, der das Schreien eines Gefesselten verhindert, wird Knebelgenannt: ein Knebel sperrt seinen Mund und verwehrt ihm seinen Schmerz in Klagen zu lindern (Schiller); dazuknebeln (17. Jahrhundert), auch übertragen: (die Presse) durch Ausnahmegesetze knebeln (1881 H. v.Treitschke; L320 Trübner).
Knebelbart (16. Jahrhundert) ›gedrehter Schnurrbart‹, wobei die beiden Seiten mit Knebeln verglichen wurden (E.Kästner; L337 WdG).
Knebelspieß (16. Jahrhundert) hieß ein Spieß mit einem Querholz oder Quereisen hinter der Spitze, besonders zur Schweinsjagd gebraucht.
mhd. knebel(altnord. knefill), ursprünglich in weiter Bedeutung ›Stock, Knüttel‹, Ableitung zu ↑ "Knabe" (frühnhd. knebel auch ›Bengel‹). Jetzt gebraucht man es von einem Stab, um den ein Strick geschlungen ist, zum Zusammenschnüren einer Garbe, eines Pakets, namentlich aber zum Fesseln eines Gefangenen. Auch ein in den Mund gesteckter Pfropf, der das Schreien eines Gefesselten verhindert, wird Knebelgenannt: ein Knebel sperrt seinen Mund und verwehrt ihm seinen Schmerz in Klagen zu lindern (Schiller); dazuknebeln (17. Jahrhundert), auch übertragen: (die Presse) durch Ausnahmegesetze knebeln (1881 H. v.Treitschke; L320 Trübner).
Knebelbart (16. Jahrhundert) ›gedrehter Schnurrbart‹, wobei die beiden Seiten mit Knebeln verglichen wurden (E.Kästner; L337 WdG).
Knebelspieß (16. Jahrhundert) hieß ein Spieß mit einem Querholz oder Quereisen hinter der Spitze, besonders zur Schweinsjagd gebraucht.