Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Knäuel
Neutr. , auch Mask. , 15. Jahrhundert, aus mhd. kliuwel, noch frühnhd. und L284 Justus Georg Schottelius 1663 Kleuel, durch ⇓ "S051" Dissimilation entstanden (vgl. "Knoblauch", "Knüppel"); die ⇓ "S137" mitteldeutsche Nebenform Knaul auch bei Schriftstellern (Lessing, Goethe, Voß; L059 DWb). Als Verkleinerungswort (zu mhd. kliuwe›Kugel‹, vgl. engl. clew, verwandt ↑ "Klaue") ursprünglich Neutrum. Häufig bildlich: Menschenknäuel; nahe liegt, zum Knäul geballt, des Feindes scheußliche Gestalt (Schiller); des Schicksals dunklen Knäuel(Schiller). Selten das Simplexknäueln (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734), doch zusammenknäueln: ich will mich hier wie die Spinne zusammen knäueln (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Käthchen 3,2); auch verknäueln.
Neutr. , auch Mask. , 15. Jahrhundert, aus mhd. kliuwel, noch frühnhd. und L284 Justus Georg Schottelius 1663 Kleuel, durch ⇓ "S051" Dissimilation entstanden (vgl. "Knoblauch", "Knüppel"); die ⇓ "S137" mitteldeutsche Nebenform Knaul auch bei Schriftstellern (Lessing, Goethe, Voß; L059 DWb). Als Verkleinerungswort (zu mhd. kliuwe›Kugel‹, vgl. engl. clew, verwandt ↑ "Klaue") ursprünglich Neutrum. Häufig bildlich: Menschenknäuel; nahe liegt, zum Knäul geballt, des Feindes scheußliche Gestalt (Schiller); des Schicksals dunklen Knäuel(Schiller). Selten das Simplexknäueln (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734), doch zusammenknäueln: ich will mich hier wie die Spinne zusammen knäueln (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Käthchen 3,2); auch verknäueln.