Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
knapp
im 16. Jahrhundert bei Fischart in bezug auf Kleidung1proper, hübsch‹, auch
2flink‹ (entsprechend niederländ. knap); seit dem 16./ 17. Jahrhundert ferner
3wenig vorhanden, kaum ausreichend (Waren, Geld, Zeit)‹, wie heute; bei L284 Justus Georg Schottelius 1663 (4)-(6):
4munter, geschicktein knappes Mädlein, auch
5dürftig, sparsames gehet hier knap her, hierher heute redensartlich nicht zu knappziemlich vielsei auch sie von Polizei belästigt worden, und nicht zu knapp! (A156 Walter Kempowski, Hundstage 337),
6 adverbial ›so gerade eben‹ bzw. ›kaumknap zureichen, so bis heute: diesen… Bauernjungen, der knapp dreißig war (A018 Heinrich Böll, Billard 3,375);
7eng anliegend (Kleidung)L169 Matthias Kramer 1700, wie heute;
8 seit dem 18. Jahrhundert ›kurz, lakonisch (Äußerung)Letsch kommandierte mehr, als er unterrichtete… Er war knapp bis zur Tollheit (A034 Elias Canetti, Zunge 314). – Die Bedeutungsentwicklung ist schwierig nachzuvollziehen, da die wahrscheinlich ursprüngliche Bedeutung (7) – vgl. altnord. hneppr ›eng‹ – erst spät auftaucht.
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