Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
kleben
ahd. kleben, mhd. kleben, gemeingermanisch (engl. cleave), verwandt mit ⇑ "Klei", "Kleie" und griech. glía ›Leim‹, zu einem starken Verb gehörig, das sich am längsten in der Zusammensetzung bekleiben erhalten hat. Es ist ursprünglich nur intransitiv; als Transitivum dient im Mittelhochdeutschen kleiben, das sich bis in das 18. Jahrhundert hinein hält; noch in KleiberSpechtmeise‹. Auch vielfältig übertragen (schon mhd. ) (die kinder) kleben an den müttern (1658 L059 DWb), jmdm. eine kleben (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 1906) ›eine Ohrfeige geben‹; klebenbleiben (ebenda 1904) ›(in der Schule) nicht versetzt werden‹ Zur landschaftlichen Abgrenzung gegen ⇑ "backen", "pappen", picken vgl. L171 Paul Kretschmer 280f. DazuKleber (spätmhd.) ›klebriger Stoff‹; neu Aufklebervorgedruckte, selbstklebende Folie‹ (L337 WdG). Klebsilbe in der Terminologie der Meistersinger Silbe, die durch Zusammenziehung mehrerer Silben entstanden ist: keim< keinem, im < in dem.
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