Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Klavier
< franz. clavier, nach lat. clavis ›Schlüssel‹, dann auch ›Taste‹ – als Schlüssel zum Ventil der Orgelpfeife –,1 wie gleichbedeutend französisch ›Tastatur der Orgel‹, (zuerst 1511; L081 FWb), Das clavier an… han oder orgel (L105 Georg Henisch 1616), von… Orgelwercken, Manual vnd Pedal Clavieren disposition vnd derselben gebrauch (1619 M.Prätorius; L081 FWb), in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert
2 die Clavicymbel, Spinetten, Clavichordia manuchordia, diese haben alle Clavier (A.Kircherus, De Consono et Dissono, dt. 1662, 103), dann übertragen auf
3 ›die klavierten Instrumente‹, insbesondere Kirchenorgel, Claviacymbel und Clavichord; im 18. Jahrhundert eingegrenzt auf das
4 ›Clavichord‹ (z. B. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741), daneben noch die Bedeutung(1) z. B. bei L004 Johann Christoph Adelung präsent, seit dem 19. Jahrhundert, nach der Erfindung des Hammerklaviers (1709)
5 »Tasteninstrument, dessen Saiten senkrecht zu den Tasten angeordnet sind und durch Hämmerchen, die mit Filz belegt sind, angeschlagen werden« (L337 WdG), so bei L264 Daniel Sanders FWb, im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert dafür auch Pianoforte, Fortepiano, ↑ "Piano". Neben der »instrumentellen« Bedeutung gibt es
6 Das wohltemperierte Klavier (von J.S.Bach 1722/ 44), Klavier hier als ›Tonsystem‹. Die Bildungen klavierspielen (Goethe; L059 DWb), klavierlernen (L059 DWb) usw., wie auch die Zusammensetzungen Klavierlehrer, dafür Goethe Klaviermeister (L059 DWb), Klavierschülerin (Jean Paul; L059 DWb), Die Klavierspielerin (Roman von E.Jelinek, 1986) tragen Klavier über die Jahrhunderte.
< franz. clavier, nach lat. clavis ›Schlüssel‹, dann auch ›Taste‹ – als Schlüssel zum Ventil der Orgelpfeife –,1 wie gleichbedeutend französisch ›Tastatur der Orgel‹, (zuerst 1511; L081 FWb), Das clavier an… han oder orgel (L105 Georg Henisch 1616), von… Orgelwercken, Manual vnd Pedal Clavieren disposition vnd derselben gebrauch (1619 M.Prätorius; L081 FWb), in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert
2 die Clavicymbel, Spinetten, Clavichordia manuchordia, diese haben alle Clavier (A.Kircherus, De Consono et Dissono, dt. 1662, 103), dann übertragen auf
3 ›die klavierten Instrumente‹, insbesondere Kirchenorgel, Claviacymbel und Clavichord; im 18. Jahrhundert eingegrenzt auf das
4 ›Clavichord‹ (z. B. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741), daneben noch die Bedeutung(1) z. B. bei L004 Johann Christoph Adelung präsent, seit dem 19. Jahrhundert, nach der Erfindung des Hammerklaviers (1709)
5 »Tasteninstrument, dessen Saiten senkrecht zu den Tasten angeordnet sind und durch Hämmerchen, die mit Filz belegt sind, angeschlagen werden« (L337 WdG), so bei L264 Daniel Sanders FWb, im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert dafür auch Pianoforte, Fortepiano, ↑ "Piano". Neben der »instrumentellen« Bedeutung gibt es
6 Das wohltemperierte Klavier (von J.S.Bach 1722/ 44), Klavier hier als ›Tonsystem‹. Die Bildungen klavierspielen (Goethe; L059 DWb), klavierlernen (L059 DWb) usw., wie auch die Zusammensetzungen Klavierlehrer, dafür Goethe Klaviermeister (L059 DWb), Klavierschülerin (Jean Paul; L059 DWb), Die Klavierspielerin (Roman von E.Jelinek, 1986) tragen Klavier über die Jahrhunderte.