Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
klatsch
⇓ "S096" Schallwort, lautliche Nachbildung des Schalls, »welcher entstehet, wenn gewisse weiche Körper gegen eben so weiche oder gegen harte beweget werden, z. B. wenn man mit der Hand gegen eine Wand u. s. f. schläget« (L004 Johann Christoph Adelung), oder auch des Spritz- bzw. Schlaggeräuschs von Flüssigkeiten, insbesondere beim Aufprall von Körpern auf Wasser: klatsch! klatsch! hieb er auf die magern brüder des Pegasus (Hauff; L059 DWb, s. v. weh [adv.]); plötzlich ergrimmt sie [die See] und klatsch! ist tüchtig gebadet das mäuschen [Kind] (1808 Kosegarten; L059 DWb); dazuKlatsch Mask.
1 ›Schlag, Spritz- oder Aufprallgeräusch‹ (1711 Rädlein; L059 DWb);
2 ›indiskretes Geschwätz‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–10): wir haben dir klatsch auf geklatsche gemacht, wie schief!… und red ich dagegen, so wird nur der klatsch verschlimmert (Goethe; L059 DWb); Wir wollten fur allemal den Klatsch des Tages auf unserer Buhne nicht dulden (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 31,123 LH); dazu
⊚ Klatsch und Tratsch (Engels; L059 DWbs. v. Tratsch); Kaffeeklatsch (1852; L264 Daniel Sanders); ↑ "Abklatsch".
klatschen frühnhd. klatzen (Luther), klatzschen (Fleming; L059 DWb), zunächst
1 ›durch Aufprall oder durch Zusammenschlagen flacher Körper ein Knallgeräusch erzeugen‹, vgl. in die Hände, mit den Händen klatschen als Zeichen des Beifalls, auch mit Akkusativ des Inhalts Beifall klatschen, transitiv jmdn. beklatschen; seltener transitiv ein Kind (mit den Händen, mit der Rute) klatschen; eine Fliege klatschen; mit unbelebtem Subjekt: die Wäsche klatscht vor meiner Tür (Schiller); Regen klatscht nieder; dazu Klatschrose, Klatschmohn, klatschnaß (von klatschendem Regen, durchnäßten Kleidern); ↑ "klitschen";
2 ›schwätzen‹ (L284 Justus Georg Schottelius 1663), auch ›von jmdm. Dinge ausplaudern, die verborgen bleiben sollten‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–9): klatschender Wärterinnen Schar (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,9649), dazu die Zusammensetzungen Klatschbase (19. Jahrhundert), Klatschmaul (Anfang des 18. Jahrhunderts), Klatschblatt (L059 DWb 1873), Klatschgeschichte, Klatschsucht.
Klatsche Fem.
1 veraltet ›Klatschweib‹ (L284 Justus Georg Schottelius 1663);
2 ›kleines Schlaggerät mit Aufschlagfläche‹, z. B. Fliegenklatsche (L308 Kaspar Stieler 1691);
3 ⇓ "S147" neu in der ⇓ "S205" Sportsprache ›hohe Niederlage‹, vgl. eine Klatsche bekommen.
1 ›Schlag, Spritz- oder Aufprallgeräusch‹ (1711 Rädlein; L059 DWb);
2 ›indiskretes Geschwätz‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–10): wir haben dir klatsch auf geklatsche gemacht, wie schief!… und red ich dagegen, so wird nur der klatsch verschlimmert (Goethe; L059 DWb); Wir wollten fur allemal den Klatsch des Tages auf unserer Buhne nicht dulden (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 31,123 LH); dazu
⊚ Klatsch und Tratsch (Engels; L059 DWbs. v. Tratsch); Kaffeeklatsch (1852; L264 Daniel Sanders); ↑ "Abklatsch".
klatschen frühnhd. klatzen (Luther), klatzschen (Fleming; L059 DWb), zunächst
1 ›durch Aufprall oder durch Zusammenschlagen flacher Körper ein Knallgeräusch erzeugen‹, vgl. in die Hände, mit den Händen klatschen als Zeichen des Beifalls, auch mit Akkusativ des Inhalts Beifall klatschen, transitiv jmdn. beklatschen; seltener transitiv ein Kind (mit den Händen, mit der Rute) klatschen; eine Fliege klatschen; mit unbelebtem Subjekt: die Wäsche klatscht vor meiner Tür (Schiller); Regen klatscht nieder; dazu Klatschrose, Klatschmohn, klatschnaß (von klatschendem Regen, durchnäßten Kleidern); ↑ "klitschen";
2 ›schwätzen‹ (L284 Justus Georg Schottelius 1663), auch ›von jmdm. Dinge ausplaudern, die verborgen bleiben sollten‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–9): klatschender Wärterinnen Schar (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,9649), dazu die Zusammensetzungen Klatschbase (19. Jahrhundert), Klatschmaul (Anfang des 18. Jahrhunderts), Klatschblatt (L059 DWb 1873), Klatschgeschichte, Klatschsucht.
Klatsche Fem.
1 veraltet ›Klatschweib‹ (L284 Justus Georg Schottelius 1663);
2 ›kleines Schlaggerät mit Aufschlagfläche‹, z. B. Fliegenklatsche (L308 Kaspar Stieler 1691);
3 ⇓ "S147" neu in der ⇓ "S205" Sportsprache ›hohe Niederlage‹, vgl. eine Klatsche bekommen.