Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
kladderadatsch
(1843; L265 Daniel Sanders Erg.), ⇓ "S159" norddeutsch aus klatsch und kladatsch erweitert, ⇓ "S096" Schallwort, lautliche Nachbildung des Geräuschs beim Aufprall mit lautem Krach zerspringender Gegenstände; daraus das im L059 DWbals ⇓ "S034" berlinisch gekennzeichneteKladderadatsch Mask. , auch im Sinne von ›Zusammenbruch, Fiasko‹ insbesondere in der politischen Sprache des deutschen Kaiserreiches (vgl. L181 Otto Ladendorf): denn is er ein Eigensinn un will partout mit'n Kopp durch die Wand, un hast du denn den Kladderadatsch erst recht (A060 Theodor Fontane, Stine; 2,521); dazu einen Kladderadatsch machenrandalieren‹ (z. B. Fenster und Laternen einwerfen; L059 DWb); weiter verbreitet durch die 1848 gegründete gleichnamige politisch-satirische Wochenschrift, die ihren Namen dem Umstand verdanken soll, daß während der Namenssuche durch die Gründer ein Diener das Kaffeetablett fallen ließ und dadurch den Redakteur Dohm zu dem Ausruf kladderadatsch! veranlaßte (L164 Friedrich Kluge).
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