Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
kippen
ursprünglich norddeutsch in niederdeutsch-mitteldeutscher Form (die hochdeutsche Form kipfen kommt in Thüringen vor) ungeklärter Herkunft:1.1das Gleichgewicht verlieren, stürzen‹, auch
1.2 transitiv ›umstürzen, auf die andere Seite legen‹; mit dem Stuhle kippen (auch kippeln) ›hin- und herschaukeln‹; umgangssprachlich
2 einen kippentrinken‹; abkippen, auskippen, umkippen, wegkippen.Zusammensetzungen Kippfigur (vgl. A282 Ludwig Wittgenstein, PU Teil II, XI. Kap.), Kippflug, Kippfenster, Kippschalter.
kippelig auch kipplig (1858; L059 DWb) ›leicht wackelndkippeliger Stuhl (ebenda); auch übertragen kippelige Stimme (L098 2GWb);
Kipper
1Entladevorrichtung‹ (10 L056 Duden 1929),
2Transportfahrzug mit kippbaren Wagenkasten‹ (12L056 Duden 1941). Dazu
Kippe (vielleicht ist das Verb hiervon abgeleitet; W.L244 Wolfgang Pfeifer)
1Spitze, Kante‹,
auf der Kippe stehenim Begriff sein umzustürzen‹ (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734), vielfach bildlich, z. B. turnerisch ›Aufschwung am Reck‹, auch Schwungkippe; ⇓ "S147" neu
2ZigarettenstummelSchenken Sie mir Ihre Kippe (1934 A054 Hans Fallada, Blechnapf 405).
3Stelle, wo etwas hingekippt wird‹, verdeutlicht: Müllkippe.
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