Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
kiesen
(veraltet), ahd. kiosan, mhd. kiesen, starkes Verb (Präteritum kor, Partizip gekoren), frühneuhochdeutsch öfter auch schwach (kieste, gekiest) ›mit irgendeinem Sinn genau wahrnehmen‹, dann ›prüfen‹, gewöhnlich ›prüfend wählen‹. Das gemeingermanische Wort ist verwandt mit griech. geúesthai ›kosten, genießen‹, lat. gustus, gustare. Es scheint aus der lebendigen Sprache schon im 17. Jahrhundert verschwunden zu sein, danach nur in literarischer Tradition, besonders durch Klopstock ⇓ "S015" neu belebt. Heute noch (gehoben) erkiesen (ahd. ), doch kaum im Präsens, am häufigsten Partizip erkoren, auch auserkoren (zu mhd. uzerkiesen). Abgeleitet ⇑ 1"kosten", 1"Kur".
(veraltet), ahd. kiosan, mhd. kiesen, starkes Verb (Präteritum kor, Partizip gekoren), frühneuhochdeutsch öfter auch schwach (kieste, gekiest) ›mit irgendeinem Sinn genau wahrnehmen‹, dann ›prüfen‹, gewöhnlich ›prüfend wählen‹. Das gemeingermanische Wort ist verwandt mit griech. geúesthai ›kosten, genießen‹, lat. gustus, gustare. Es scheint aus der lebendigen Sprache schon im 17. Jahrhundert verschwunden zu sein, danach nur in literarischer Tradition, besonders durch Klopstock ⇓ "S015" neu belebt. Heute noch (gehoben) erkiesen (ahd. ), doch kaum im Präsens, am häufigsten Partizip erkoren, auch auserkoren (zu mhd. uzerkiesen). Abgeleitet ⇑ 1"kosten", 1"Kur".