Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kies
mhd. kis, kollektiver Singular1grober, steiniger Sand‹, bei A075 Johann Wolfgang von Goethe zuweilen ›Kiesfläche‹ (am Fluß), z. B. Wanderjahre 25.1,43,21. In der ⇓ "S033" Bergmannssprache und danach in der Mineralogie
2vielfach Schwefel und wenig Erz enthaltendes Gestein‹, Schwefelkies, Kupferkies usw. (L004 Johann Christoph Adelung), auch Goldkies, Silberkies (L059 DWb).
3(Silber-)Geld‹ ⇓ "S182" rotwelsch Ende des 18. Jahrhunderts (L161 Friedrich Kluge, Rotwelsch 254 u.ö.), ⇓ "S211" studentensprachlich seit 1831 (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3,245), dann berlinisch und umgangssprachlich; wohl übertragen aus Kies(2), eventuell gestützt durch jidd. kiss(Geld)Beutel‹ (L341 Werner Weinberg, Reste 72, vgl. S.A.L348 Siegmund A. Wolf, Rotwelsch 163).
Kiesel ahd. kisil, Ableitung aus Kies; landschaftlich auch ›Hagelkorn‹ (L171 Paul Kretschmer 227), ›Hagel‹, daher Kieselschlag, Kieselwetter (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wandrers Sturmlied 108), Kieselregen (Wieland); heute meist ⇓ "S241" verdeutlicht
Kieselstein (1501; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
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