Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kessel
ahd. kezzil, mhd. kezzel, gemeingermanisch, früh entlehnt aus ⇓ "S120" lat. catinus ›Schüssel‹ (mit n > l, vgl. "Esel") bzw. aus dem Diminutiv catillus. Kochkessel, Heizkessel, Kesselpauke; im Schweizerischen davon ausgehend die Zusammensetzung GhüderkesselMülltonne‹ (↑ "Müll"). Übertragung nach der Gestalt auf eine natürliche Bodenvertiefung (Talkessel); auf einen runden Platz, in dem das Wild zusammengetrieben wird, daher Kesseltreiben, das wieder von der Jagd auf andere Arten der Verfolgung übertragen wird (im 1.Weltkrieg von Soldaten, vgl. L347 Helmut Wocke 1924,61f.), vgl. Es gab im Norden einen Kessel, in dem die Rote Armee eine halbe deutsche eingeschlossen hatte (A141 Uwe Johnson, Achim 92), dazu Kesselschlacht, einkesseln. Keßler früher landschaftlich ›Kupferschmied‹, vgl. den ⇓ "S067" Familiennamen.
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