Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Karre
Fem. , ⇓ "S159" norddeutsche Nebenform zu Karren Mask. (älter Karre schwaches Mask. , ahd. karro und karra < lat. carrus), gewöhnlich in der Bedeutung davon geschieden, indem der Karren gezogen, die Karre geschoben wird; umgangssprachlich kurz für "Schubkarren" (↑ "Schub"), "Auto" u.ä. Dazu um 1500 das Verbkarren und
KärrnerFuhrmann, Hausierer mit einem Karren‹, auch ›KarrenschieberWenn die Könige baun, haben die Kärrner zu thun (A222 Friedrich Schiller, NA 1,315), daher
Kärrnerarbeitbesonders in der Wissenschaft: Wohl ist sie [Ortsnamenforschung] oft Kärrnerarbeit, ein Zusammentragen von vielen Steinen und Steinchen(1913 O.Bethge, in: L364 ZfdU 27,660).
Karrete Fem. < gleichbedeutend ⇓ "S098" ital. carretta (»1599 im Inventarium Marx Fuggers 285: Carrette«; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), zunächst ›kleines leichtes Fuhrwerk zur Reisezwanzig mit 6 Pferdt bespannten zirlichsten newen Karetten (1667; L081 FWb); ⇓ "S031" Bedeutungsverschlechterung im 18. Jahrhundert (1791; L081 FWb), von Sanders im Gegensatz zu ↑ "Karosse" gebracht, die alte Kutsche die Hacket so verspottet und eine Karrete genannt hatte (Gutzkow; L264 Daniel Sanders), lebendig v. a. im Ostmitteldeutschen Es war eine windige, offene Karrete (G.Hauptmann; L337 WdG). ↑ "Kutsche".
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Karre