Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Karo
im 18. Jahrhundert < franz. carreau ›Raute‹, < gallo-romanisch quadrellum, Diminutiv zu lat. quadrum ›Viereck, Quadrat‹, gebucht L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801: Carreau,1.1 (ohne Artikel, ohne Plural) ›(niedrigste) Spielfarbe im Kartenspiel‹, zunächst im französischen Kartenspiel: seh' ich ins Buch hinein, Wo Treffle, Caro, Piqu' und Coeur die besten Blätter seyn (Stoppe 1729; L081 FWb);
1.2 (Plural Karo) ›Spiel mit Karten, bei dem Karo Trumph ist‹;
1.3 (Plural Karo) ›eine Karte dieser Farbe‹, dazu Karoacht, Karoass;
2 ›Muster in Stoffen und auf Papier(bögen)‹ ein neuer Mantelzeug, der aventurine carreaux auf hellblauem Grunde hat (1831 Elegante Welt für Herren; L081 FWb), dazu Karomuster, Karostoff; in der umgangssprachlichen Wendung Karo einfach (durch das Skatspiel vermittelt; L245 2W.Pfeifer), Karo trocken Ausdruck für
3 ›trockenes Brot‹ aber zunächst ist mir selbst Karo einfach noch lieber als das schönste Rot oder Pieck mit Vieren (A.A229 Arno Schmidt, Wundertüte; BA/ CD-ROM), (obschon für seine gestörte Verdauung ›Karo einfach‹ sicher ratsamer wäre!) (A.A229 Arno Schmidt, Die Schule der Atheisten; BA/ CD-ROM), entweder soldatensprachlich (auf viereckige Form einer Kommißbrotscheibe anspielend) oder rotwelsch (vgl. jidd. káaro ›Schüssel, Gedeck‹; L245 2W.Pfeifer); dazu
kariert Adjektiv, im 18. Jahrhundert < franz. carré ›viereckig, kariert‹, gestreiftes und karrirtes Nesseltuch(Nicolai 1779; L081 FWb), folgt der Bedeutung Karo(2) als Substantiv, dann auch pejorativ für ›wirr, ohne erkennbaren Sinn, verständnislos‹ den karierten Befehlen der verrückten Deutschen (A.Zweig, Grischa; L099 3GWb), redensartlich kariert gucken, daherreden: sind Sträflinge… , quatschen in einer Tour, quatschen kariert (Döblin, Alexanderplatz; L099 3GWb);
Karree im 17./ 18. Jahrhundert über franz. carré ins Deutsche und später durch Karreeersetzt (L245 2W.Pfeifer), gebucht L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »Carré«, daneben quarré (L081 FWb),
1 ›Viereck, Geviert‹ zunächst bezogen auf militärische Formation: Wie eine Bataillon quarré ohne Mannschafft an dem Boden zu formiren (1697; L081 FWb), im 18. Jahrhundert auch in allgemeiner Bedeutung: eingeschlossen in einem Quarré von Bäumen (1784; L081 FWb); noch heute ein Karree bilden, im Karree aufstellen (L099 3GWb),dann auch in fachlichen und regionalen Bedeutungen
2 »Tänzergruppe in der Quadrille« (19. Jahrhundert; L081 FWb); ⇓ "S164" österreichisch
3 ›Rippenstück (von Kalb, Schwein oder Hammel)‹;
4 ›Schleifform für Diamanten‹.
1.2 (Plural Karo) ›Spiel mit Karten, bei dem Karo Trumph ist‹;
1.3 (Plural Karo) ›eine Karte dieser Farbe‹, dazu Karoacht, Karoass;
2 ›Muster in Stoffen und auf Papier(bögen)‹ ein neuer Mantelzeug, der aventurine carreaux auf hellblauem Grunde hat (1831 Elegante Welt für Herren; L081 FWb), dazu Karomuster, Karostoff; in der umgangssprachlichen Wendung Karo einfach (durch das Skatspiel vermittelt; L245 2W.Pfeifer), Karo trocken Ausdruck für
3 ›trockenes Brot‹ aber zunächst ist mir selbst Karo einfach noch lieber als das schönste Rot oder Pieck mit Vieren (A.A229 Arno Schmidt, Wundertüte; BA/ CD-ROM), (obschon für seine gestörte Verdauung ›Karo einfach‹ sicher ratsamer wäre!) (A.A229 Arno Schmidt, Die Schule der Atheisten; BA/ CD-ROM), entweder soldatensprachlich (auf viereckige Form einer Kommißbrotscheibe anspielend) oder rotwelsch (vgl. jidd. káaro ›Schüssel, Gedeck‹; L245 2W.Pfeifer); dazu
kariert Adjektiv, im 18. Jahrhundert < franz. carré ›viereckig, kariert‹, gestreiftes und karrirtes Nesseltuch(Nicolai 1779; L081 FWb), folgt der Bedeutung Karo(2) als Substantiv, dann auch pejorativ für ›wirr, ohne erkennbaren Sinn, verständnislos‹ den karierten Befehlen der verrückten Deutschen (A.Zweig, Grischa; L099 3GWb), redensartlich kariert gucken, daherreden: sind Sträflinge… , quatschen in einer Tour, quatschen kariert (Döblin, Alexanderplatz; L099 3GWb);
Karree im 17./ 18. Jahrhundert über franz. carré ins Deutsche und später durch Karreeersetzt (L245 2W.Pfeifer), gebucht L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »Carré«, daneben quarré (L081 FWb),
1 ›Viereck, Geviert‹ zunächst bezogen auf militärische Formation: Wie eine Bataillon quarré ohne Mannschafft an dem Boden zu formiren (1697; L081 FWb), im 18. Jahrhundert auch in allgemeiner Bedeutung: eingeschlossen in einem Quarré von Bäumen (1784; L081 FWb); noch heute ein Karree bilden, im Karree aufstellen (L099 3GWb),dann auch in fachlichen und regionalen Bedeutungen
2 »Tänzergruppe in der Quadrille« (19. Jahrhundert; L081 FWb); ⇓ "S164" österreichisch
3 ›Rippenstück (von Kalb, Schwein oder Hammel)‹;
4 ›Schleifform für Diamanten‹.