Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kalesche
< ⇓ "S176" poln. kolasa oder ⇓ "S223" tschech. kolesa ›Wagen‹, eigentlich ›Räder‹, »ein klein Wegelein, mit vier kleinen Raden, da man nur ein Pferd vorspannet, in Polen nennet mans eine Kolesse« (1604 Colerus; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), ›leichter offener Wagen, auch zur Reise‹, im 17. Jahrhundert mit der Nebenform Kalesse: in kutschen, kutschkarren, vnd rollwagen oder calessen (1644 Comenius; L081 FWb); noch 1817 Goethe: wir fuhren auf zwei Calessen (L081 FWb); zu dieser Zeit auch »halber Wagen« (L031 Joachim Heinrich Campe Erg.1801), d. h. »ein auf den Achsen ruhender Wagen mit einem halben Verdecke« (L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801), bei L264 Daniel Sanders »leichter vierrädriger… Wagen mit halbem oder ohne Verdeck«. Durchgehend ist die »leichte« und »offene« Art; v. a. südostdeutsch, vgl. L171 Paul Kretschmer 312. ↑ "Kutsche". ⇓ "S087" Auch: ›eine Art Kapuze‹ ( < franz. calèche) (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 4,2,91); ↑ "Kapuze".
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