Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
jucken
ahd. jucchen, mhd. jucken, westgermanisches Wort (engl. itch). Die Nebenform jücken, noch im 18. Jahrhundert häufig, ist jetzt außer Gebrauch (⇑ "drucken" und "drücken"). Unpersönlich mit Akkusativ: es juckt mich (an den Armen), seltener mit Dativ: wo es ihm juckt (Möser). Der Körperteil steht als Subjekt: Die Narben jucken (mir/ mich). Transitiv ›reizen, kratzen‹, auch reflexiv: daß sie ihn so lange neckte und juckte (Goethe); indem er ihr einige andere Teile des Leibes juckte (Heinse); der Aussätzige mag sich jucken, unsre Haut ist gesund (A.W.Schlegel; A239 William Shakespeare, Hamlet 3,2); wofern dichs jückt, mein Schwert in deinem Wanst zu fühlen (Wieland; L264 Daniel Sanders).⊚⊚ einem juckt das Feller ist übermütig, riskiert Prügel‹; umgangssprachlich das juckt mich wenigbekümmert mich nicht‹. Südwestdeutsch ist ein juckenin der Bedeutung ›springen‹, vgl. der Winkelprophet juckte auch ein paarmal in die Höhe (G.Keller). Dazu ⇓ "S214" südwestdeutsch Juckerleichtes Wagenpferd‹. juckelngemächlich fahren‹, besonders rheinisch-hessisch.
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