Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
jener
ahd. (j)ener, mhd. jener (got. jains, altnord. enn, urverwandt griech. (e)keínos ›jener‹) weist auf etwas Entfernteres hin, wie ↑ "dieser" auf das Nähere. Vgl. L012 Otto Behaghel, Syntax 1,290ff. Der Genitiv in substantivischer Funktion (vgl. zu jenes Bild Lessing) kaum noch üblich (siehe "dieser"). Mitunter verweist jener auf etwas sprichwörtlich oder als traditionelles Beispiel Bekanntes, vgl. daß ich nur nicht zur andern Frau komme wie jener zur Ohrfeige (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Alte Jungfer 3,1). Frühneuhochdeutsch erscheint der jene, das allmählich durch die Weiterbildung derjenige (15. Jahrhundert) verdrängt wird, die mit derselbige (↑ "derselbe") zu vergleichen ist. Ursprünglich ist derjenige (wofür auch bloß jeniger) nicht wesentlich von jener verschieden, in der Anwendung wird es aber allmählich auf die Fälle beschränkt, in denen sich ein Relativpronomen darauf bezieht.jenseits 16. Jahrhundert (mhd. jensit), wie älteres "diesseits" zu den zahlreichen Bildungen mit -seits, ↑ "Seite".
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