Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Jargon
< gleichbedeutend franz. jargon, wohl lautmalend (vgl. franz. gargoter ›schlürfen und schmatzen‹);1"S208"spezielle Redeweise anderer, die insofern geschmäht wird‹ (L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »sprachwidriges Gerede«),
1.1 auf Inhalt und Themen der Rede: Schon lange ermüdet Sie dieser Jargon (1765; L081 FWb);
1.2 auf bestimmte Kreise, Gruppen und Stände: den steifen und sinnlosen Jargon der feingenannten Welt (Herder; ebenda); alle[Knaben] aber hatten ein sicheres Auftreten und Gebahren, entschiedene Manieren und einen fixen Jargon im Sprechen, vor welchem ich blöde und unsicher dastand (G.A155 Gottfried Keller, Heinrich I,207);
1.3 auf Regionalsprachen bezogen: und die hochherzige Rede eines für Turnplatz und Vaterland begeisterten Tertianers hätte nicht so zerreißend meine Ohren martern können als der polnische Judenjargon(1823 A118 Heinrich Heine, Über Polen), dafür auch verkürzt der Jargon: der Jargon ist die jüngste europäische Sprache, erst vierhundert Jahre alt und eigentlich noch viel jünger(A150 Franz Kafka, [Rede über die jiddische Sprache], 422), ↑ "jiddisch". Heute in sprachwissenschaftlichen Konzepten unterschiedlich aktiviert (L106 Helmut Henne, Jugend 218,235), doch jeweils auf (1.1) bis (1.3) beziehbar.
"abfahren" · "abziehen" · Datenautobahn → "Autobahn" · {{link}}Demo{{/link}} · "holzen" · "Kristallnacht" · {{link}}Normalo{{/link}} · "Respekt" · "Schwester" · "Terror"
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