Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
intensiv
im 18. Jahrhundert < gleichbedeutend franz. intensif, relatinisiert, ›eindringlich, kräftig, gründlich‹, zuerst Lessing 1767 (Dramaturgie): Der gänzliche Mangel intensiver Accente verursacht Monotonie (L081 FWb); L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801 verdeutscht »innerlich … der innern Stärke und Kraft… nach«; in dieser Bedeutung z. T. noch Ende des 19. Jahrhunderts üblich (»innerlich, der innern Kraft nach, innig wirkend«; L266 Daniel Sanders FWb), parallel zu heutigem Gebrauch (»krafterregend, lebhaft erregt, wirksam«; L243 Friedrich Erdmann Petri 121865); auch auf Sinneseindrücke bezogen (L056 Duden 91915): Da die Grundfarbe noch satter, noch intensiver erschien (Spielhagen; L266 Daniel Sanders FWb); Noch Tage später war er von dem intensiven Geruchserlebnis ganz benommen (P.Süskind, Parfum; L099 3GWb); Gegensatz ↑ "extensiv", in Zusammensetzungen: Auf der Intensivstation gibt's kein Publikum. Hier ist alles still (Ossowski, Flatter; L099 3GWb); fachsprachlich in der Landwirtschaft für ›mit großem Einsatz(Kapital, Arbeiten) betreiben‹, in Zusammensetzung: Intensivanbau;-intensivAbleitungssuffix bei Substantiven, selten bei Verben. Im ersten Bestandteil des Kompositums wird der Bereich genannt, der etwas in starkem Maße hat bzw. erfordert: arbeitsintensiv, bewegungsintensiv, gefühlsintensiv, lärmintensiv, pflegeintensiv, zeitintensiv;
Intensität im 18. Jahrhundert < lat. intensitas (Wolff 1730; L081 FWb) ›Stärke, Eindringlichkeit, KraftDie Kunsttriebe der Thiere nehmen an Intensität zu (Herder; L081 FWb);
intensivieren"S075" (L056 Duden 121941) ›etwas verstärken, steigernJedenfalls wird sich der Kampf um die Delegiertenstimmen intensivieren (Neue Zürcher Zeitung, 30.4.1983; L099 3GWb);
IntensivierungVerstärkung‹ (L056 Duden 101929).
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