Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
innig
hat schon in mittelhochdeutscher ⇓ "S142" Mystik die Bedeutung ›andächtig‹, die wohl vermittelt ist durch ›in sich gekehrt‹. Dieser religiöse (⇓ "S170" pietistische) Sinn ist heute verallgemeinert, so daß innig auf jede tiefe, aber nicht leidenschaftlich heftige Bewegung bezogen wird. Doch ging die Verwendung früher weiter als jetzt, vgl. die die Sache innig kennen (Goethe); dem ist dieses aufs innigste anstößig (Herder); ein so inniges Entsetzen (Tieck); innigst verletzt (beleidigt) (Jean Paul); zu seinem innigsten Verdruß(Tieck).Innigkeit"S075" in mittelhochdeutscher ⇓ "S142" Mystik ›Andacht der Seele‹, dann ›tiefes Gefühl‹, analog innig; schon althochdeutsch
inniglich im geistigen Sinn, heute altertümlich.
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