Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Initiative
⇓ "S175" (1799 Wieland) < franz. initiative, das um 1790 in den Revolutionsdebatten aufgekommen war (L360 ZDW 13,264);1 staatsrechtlich, parlamentarisch ›Recht, Gesetze u.dgl. vorzuschlagen‹; seit ca. 1830 allgemeiner
2.1 ›Anstoß zu einer Handlung‹, so in
⊚ die Initiative ergreifen (1839 Gaudy; L360 ZDW3,181; L181 Otto Ladendorf), dann
2.2 ›Entschlußkraft, Wille zum Handeln‹ Die Frauen… sind reaktive Geschöpfe, ohne selbständige Initiative, lässig im Sinne von passiv (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 845),
3 jüngst kurz für Bürgerinitiative (BRD), ⇓ "S195" schweizerisch Volksinitiative bzw. Volksbegehren. Die Bedeutungsentwicklung von Initiative beeinflußte älteres
initiieren, das entsprechend lat. initiare zunächst ›einweihen‹ (vgl. Initiation) bedeutete (L286 Friedrich August Schröter 1799), heute jedoch meist ›den Anstoß zu etwas geben‹, vgl. Initiator (um 1900).
⇓ "S175" (1799 Wieland) < franz. initiative, das um 1790 in den Revolutionsdebatten aufgekommen war (L360 ZDW 13,264);1 staatsrechtlich, parlamentarisch ›Recht, Gesetze u.dgl. vorzuschlagen‹; seit ca. 1830 allgemeiner
2.1 ›Anstoß zu einer Handlung‹, so in
⊚ die Initiative ergreifen (1839 Gaudy; L360 ZDW3,181; L181 Otto Ladendorf), dann
2.2 ›Entschlußkraft, Wille zum Handeln‹ Die Frauen… sind reaktive Geschöpfe, ohne selbständige Initiative, lässig im Sinne von passiv (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 845),
3 jüngst kurz für Bürgerinitiative (BRD), ⇓ "S195" schweizerisch Volksinitiative bzw. Volksbegehren. Die Bedeutungsentwicklung von Initiative beeinflußte älteres
initiieren, das entsprechend lat. initiare zunächst ›einweihen‹ (vgl. Initiation) bedeutete (L286 Friedrich August Schröter 1799), heute jedoch meist ›den Anstoß zu etwas geben‹, vgl. Initiator (um 1900).