Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ideal
um 1760 aus dem substantivierten lat. ideale ›vorbildlich‹, 1775 von Wieland schon als (zunächst ästhetisches) ⇓ "S139" Modewort bezeichnet, von I.Kant und A222 Friedrich Schiller (vgl. sein Gedicht Das Ideal und das Leben) ins Ethische gewendet.Idealismus 1786 Mendelssohn.
Idealist 1732 Gottsched. Zur Begriffsgeschichte L138 HWbPh.
Idee im 17. Jahrhundert aus ⇓ "S082" griech.-lat. idea unter dem Einfluß von franz. idée von Leibniz durchgesetzt. Nach der ⇓ "S168" Philosophie Platos sind die Ideen die allgemeinen Begriffe von den Dingen, welche vor diesen existieren. Danach erscheint Idee in der neueren philosophischen Sprache mannigfach modifiziert (ausführlich dazu L138 HWbPh). Auf künstlerisches Schaffen übertragen ist Ideeder dem Dichter, dem Maler usw. vorschwebende Gedanke, den er in seinem Werke zur Anschauung bringen will. Weiterhin ist Idee überhaupt ein Gedanke, dessen Ausführung jmdm. vorschwebt, in der Wissenschaft wie im praktischen Leben. Aber auch eine Vorstellung, die man sich von etwas schon Vorhandenem gebildet hat, heißt eine Idee, und dieser Gebrauch ist der populärste: ich habe keine Idee davon. Danach ist endlich Idee umgangssprachlich auch ›ein kleines Quantum‹: eine Idee Rum u.dgl.; fixe Idee (↑ "fix").
um 1760 aus dem substantivierten lat. ideale ›vorbildlich‹, 1775 von Wieland schon als (zunächst ästhetisches) ⇓ "S139" Modewort bezeichnet, von I.Kant und A222 Friedrich Schiller (vgl. sein Gedicht Das Ideal und das Leben) ins Ethische gewendet.Idealismus 1786 Mendelssohn.
Idealist 1732 Gottsched. Zur Begriffsgeschichte L138 HWbPh.
Idee im 17. Jahrhundert aus ⇓ "S082" griech.-lat. idea unter dem Einfluß von franz. idée von Leibniz durchgesetzt. Nach der ⇓ "S168" Philosophie Platos sind die Ideen die allgemeinen Begriffe von den Dingen, welche vor diesen existieren. Danach erscheint Idee in der neueren philosophischen Sprache mannigfach modifiziert (ausführlich dazu L138 HWbPh). Auf künstlerisches Schaffen übertragen ist Ideeder dem Dichter, dem Maler usw. vorschwebende Gedanke, den er in seinem Werke zur Anschauung bringen will. Weiterhin ist Idee überhaupt ein Gedanke, dessen Ausführung jmdm. vorschwebt, in der Wissenschaft wie im praktischen Leben. Aber auch eine Vorstellung, die man sich von etwas schon Vorhandenem gebildet hat, heißt eine Idee, und dieser Gebrauch ist der populärste: ich habe keine Idee davon. Danach ist endlich Idee umgangssprachlich auch ›ein kleines Quantum‹: eine Idee Rum u.dgl.; fixe Idee (↑ "fix").