Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hyperbel
Fem. (1716 C.Wolff; L276 Alfred Schirmer, Mathematik), < ⇓ "S082" griech.-lat. hyperbole ( < griech. hypér ›übermäßig, über… hinaus‹ und bállein ›werfen‹); seit Dürer bis Anfang des 18. Jahrhunderts übliche Form Hyperbole;1 ⇓ "S130" ›zu den Kegelschnitten gehörende, aus zwei getrennten Kurven bestehende geometrische Figur, die der geometrische Ort aller Punkte ist, die von den beiden Brennpunkten gleichbleibenden Abstand haben‹: Wie nun die beiden zu einander gehörigen Hyperbeln mit ihren Scheitelpunkten von einander abgewendet, in entgegengesetzten Regionen sich öffnen (Görres; L151 Josef Kehrein);
2 ⇓ "S127" rhetorisch, ›bewußte sprachliche Übertreibung‹, »Ein überhebung mit worten / mehr dann glaublich ist / so man ein ding groß machet / odder zu viel vernichtet« (L037 Petrus Dasypodius 1536): Ich hörte… den erstaunlichsten Hyperbolen zu(Wieland; L264 Daniel Sanders); Wir ergehen uns hoch und frei, ohne zu Hyperbeln unsere Zuflucht zu nehmen (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 6,135 LH); Gedichte werden hinzugefügt, die, nach orientalischer Weise, in glanzenden Metaphern und Hyperbeln, Fahne, Sonne und Ebenbild erst verherrlichen (A074 Johann Wolfgang von Goethe,6,250 LH).
hyperbolisch < lat. hyperbolicus, griech. -ikós,
1 ›in der Form einer geometrischen Hyperbel‹: Als Newton… hyperbolische und elliptische Glaser arbeitete (A074 Johann Wolfgang von Goethe,54,31 LH);
2 ›übertrieben, übertreibend‹, »durch Worte vergrößernd« (L004 Johann Christoph Adelung): Wenn's dem denn hyperbolisch dunkt / Posaunt er's hyperbolisch weiter aus (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 14,37 LH); Die Morgenländer drücken sich sehr hyperbolisch aus (Herder; L151 Josef Kehrein). Dazu auch das (veraltete) Verb hyperbolisieren ›sich übertrieben, hyperbolisch ausdrücken‹ (Lessing, Goethe; L151 Josef Kehrein).
auch ↑ "Elativpräfix" ↑ "Verstärkung"
"Berg" · "Flut" · {{link}}hundertmal{{/link}} · "Menschengedenken" · {{link}}Millionen{{/link}} · "Schwemme" · "Strom" · "stundenlang" · "tausend" · "unvordenklich"
Fem. (1716 C.Wolff; L276 Alfred Schirmer, Mathematik), < ⇓ "S082" griech.-lat. hyperbole ( < griech. hypér ›übermäßig, über… hinaus‹ und bállein ›werfen‹); seit Dürer bis Anfang des 18. Jahrhunderts übliche Form Hyperbole;1 ⇓ "S130" ›zu den Kegelschnitten gehörende, aus zwei getrennten Kurven bestehende geometrische Figur, die der geometrische Ort aller Punkte ist, die von den beiden Brennpunkten gleichbleibenden Abstand haben‹: Wie nun die beiden zu einander gehörigen Hyperbeln mit ihren Scheitelpunkten von einander abgewendet, in entgegengesetzten Regionen sich öffnen (Görres; L151 Josef Kehrein);
2 ⇓ "S127" rhetorisch, ›bewußte sprachliche Übertreibung‹, »Ein überhebung mit worten / mehr dann glaublich ist / so man ein ding groß machet / odder zu viel vernichtet« (L037 Petrus Dasypodius 1536): Ich hörte… den erstaunlichsten Hyperbolen zu(Wieland; L264 Daniel Sanders); Wir ergehen uns hoch und frei, ohne zu Hyperbeln unsere Zuflucht zu nehmen (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 6,135 LH); Gedichte werden hinzugefügt, die, nach orientalischer Weise, in glanzenden Metaphern und Hyperbeln, Fahne, Sonne und Ebenbild erst verherrlichen (A074 Johann Wolfgang von Goethe,6,250 LH).
hyperbolisch < lat. hyperbolicus, griech. -ikós,
1 ›in der Form einer geometrischen Hyperbel‹: Als Newton… hyperbolische und elliptische Glaser arbeitete (A074 Johann Wolfgang von Goethe,54,31 LH);
2 ›übertrieben, übertreibend‹, »durch Worte vergrößernd« (L004 Johann Christoph Adelung): Wenn's dem denn hyperbolisch dunkt / Posaunt er's hyperbolisch weiter aus (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 14,37 LH); Die Morgenländer drücken sich sehr hyperbolisch aus (Herder; L151 Josef Kehrein). Dazu auch das (veraltete) Verb hyperbolisieren ›sich übertrieben, hyperbolisch ausdrücken‹ (Lessing, Goethe; L151 Josef Kehrein).
auch ↑ "Elativpräfix" ↑ "Verstärkung"
"Berg" · "Flut" · {{link}}hundertmal{{/link}} · "Menschengedenken" · {{link}}Millionen{{/link}} · "Schwemme" · "Strom" · "stundenlang" · "tausend" · "unvordenklich"