Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
husch
1 mhd. hutsch, Schallwort, »raschen schwung in die höhe bezeichnend« (L190 Lexer), später allgemein zur Beschreibung schneller, insbesondere leiser Bewegungen: husch aus dem wagen mit einem sprunge(Kotzebue; L059 DWb);2 Empfindungswort, im Bairisch-Österreichischen seit dem 15. Jahrhundert Ausdruck von Kälteschauern: er schlug mich kreuzweis mit beeden händen, aber husch, husch, husch! er war vor kälte fast erstarret (1708 Conlin; L059 DWb);
3 ⇓ "S209" Sprechhandlungspartikel, Aufforderung zur Eile (1575 Fischart; L164 Friedrich Kluge), »scheuchwort« (L059 DWb): und scheucht ihn hin und her husch! husch! (G.A.Bürger; L059 DWb);
4 Sprechhandlungspartikel, Ausruf als Bitte um Aufmerksamkeit: husch! nur näher angerückt! (F.Müller; L059 DWb), auch hoscha (L200 Josua Maaler 1561);
5 Adjektiv, reduplizierend, ›flüchtig, unachtsam, oberflächlich‹: das macht er alles husch husch (L084 Arnold Genthe).
Husch Mask. ,
1 ›schnelle Bewegung, Geschwindigkeit‹, seit dem 15. Jahrhundert: doch nimmt es richtig seinen Husch (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Die wandelnde Glocke), dazu im Husch, auf einen Husch ›ohne lange zu verweilen‹;
2 ›Kälteschauer‹.
Husche ⇓ "S077" Fem. (gelegentlich auch Mask. ),
1 ›vorübergehender Platzregen bzw. Schneeschauer‹, Schneehusche, Regenhusche; Nebenform Huscher;
2 früher auch hoscha, huscha, süddeutsch ›schneller Schlag, Ohrfeige‹ (1578 Frischlin; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): soll ihm die schwarte nicht von mancher husche knacken (J.Ch.Günther; L059 DWb); daraus wohl
3 ⇓ "S033" bergmannssprachlich, ›Unfall unter Tage‹: der bergmann hat eine husche bekommen (vgl. Bergwercks-Lexikon; L059 DWb);
4 ›Griff ins Haar, Haarraufen‹: »ein Rauffen, oder unvermuthete Haar-Rupfe« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741); produktive Weiterbildung Huscher: Du hast ja keine Ahnung, was geschieht, wenn diese Sprache einmal Alles von dir fordert und bis auf den scheinbarsten Huscher fast gänzlich wegfällt (B.A254 Botho Strauß, Paare 101).
huschen ›schnell und leise dahingleiten‹, im 16. Jahrhundert auch hoschen (Sachs; L320 Trübner).
3 ⇓ "S209" Sprechhandlungspartikel, Aufforderung zur Eile (1575 Fischart; L164 Friedrich Kluge), »scheuchwort« (L059 DWb): und scheucht ihn hin und her husch! husch! (G.A.Bürger; L059 DWb);
4 Sprechhandlungspartikel, Ausruf als Bitte um Aufmerksamkeit: husch! nur näher angerückt! (F.Müller; L059 DWb), auch hoscha (L200 Josua Maaler 1561);
5 Adjektiv, reduplizierend, ›flüchtig, unachtsam, oberflächlich‹: das macht er alles husch husch (L084 Arnold Genthe).
Husch Mask. ,
1 ›schnelle Bewegung, Geschwindigkeit‹, seit dem 15. Jahrhundert: doch nimmt es richtig seinen Husch (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Die wandelnde Glocke), dazu im Husch, auf einen Husch ›ohne lange zu verweilen‹;
2 ›Kälteschauer‹.
Husche ⇓ "S077" Fem. (gelegentlich auch Mask. ),
1 ›vorübergehender Platzregen bzw. Schneeschauer‹, Schneehusche, Regenhusche; Nebenform Huscher;
2 früher auch hoscha, huscha, süddeutsch ›schneller Schlag, Ohrfeige‹ (1578 Frischlin; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): soll ihm die schwarte nicht von mancher husche knacken (J.Ch.Günther; L059 DWb); daraus wohl
3 ⇓ "S033" bergmannssprachlich, ›Unfall unter Tage‹: der bergmann hat eine husche bekommen (vgl. Bergwercks-Lexikon; L059 DWb);
4 ›Griff ins Haar, Haarraufen‹: »ein Rauffen, oder unvermuthete Haar-Rupfe« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741); produktive Weiterbildung Huscher: Du hast ja keine Ahnung, was geschieht, wenn diese Sprache einmal Alles von dir fordert und bis auf den scheinbarsten Huscher fast gänzlich wegfällt (B.A254 Botho Strauß, Paare 101).
huschen ›schnell und leise dahingleiten‹, im 16. Jahrhundert auch hoschen (Sachs; L320 Trübner).