Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Huld
ahd. huldi, mhd. hulde, zu ↑ "hold" wie "Güte" zu "Gut", "Fülle" zu "voll"; die Lautverhältnisse sind wie bei "Gold"-"Gulden", der Umlaut vor ld ist unterblieben; entsprechend holdim Sinne von ›Wohlwollen‹, im Mittelhochdeutschen auf Herrschaftsstrukturen bezogen und sowohl ›wohlwollende Gesinnung‹ des Gefolgsherrn wie auch ›freie Ergebenheit‹ des Gefolgsmannes (G.Althoff, in: Frühmittelalterliche Studien 25,1991,261); im Neuhochdeutschen nurmehr im Sinne von ›Großzügigkeit, Güte‹, ⇓ "S015" »vorwiegend poetisches wort« (L059 DWb), »heute oft spöttisch« (L337 WdG).huldigen (mhd. ), an Stelle eines älteren einfacheren hulden ahd. huldan, mhd. hulden, entsprechend holdEhrerbietung, Verehrung ausdrücken‹, auf das Verhältnis des Untergebenen zu dem Herrn beschränkt (umgekehrt wie Huld), eigentlich ›feierliche Anerkennung des Vasallenverhältnisses‹, daher übertragen im Sinne von ›anhängen‹ (seit dem 18. Jahrhundert; vgl. L059 DWb) einer Dame, der Schönheit, den Künsten, einem falschen Geschmack huldigen.
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