Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hose
ahd. hosa, mhd. hose, germanisch (↑ "Hort"), ursprünglich eine Art weit hinaufgehender Strumpf (vgl. noch die Dacische Strumpfhose des rechten Fußes Goethe, Briefe), im Gegensatz zu mhd. bruochfür Unterleib und obersten Teil der Schenkel, danach übertragen auf in der Gestalt Vergleichbares, z. B. "Windhose", Wasserhose für eine trichterförmige Bewegung des Windes oder Wassers; dann das seit dem 16. Jahrhundert übliche Kleidungsstück für Unterleib und Beine bis zu den Füßen, noch in der ursprünglichen Form auch Plural ein Paar Hosen, die Hosen (Singular seit dem 19. Jahrhundert; L320 Trübner, vgl. A243 Carl Sternheim, Die Hose 1911), dazu Hosenmatz ↑ "Mätzchen"; übertragen für stark gefiederte Beine bei Vögeln (Brehm; L059 DWb), die Pollen an den Hinterbeinen der Bienen (17. Jahrhundert; L059 DWb), meist Diminutiv;⊚⊚ die Frau hat die Hosen anführt statt des Mannes die Herrschaft‹; das Herz ist ihm/ ihr in die Hosen gefallen (z. B. bei Gryphius; L059 DWb) ›er/ sie hat den Mut verloren‹; es ist Jacke wie Hosegleichgültig‹ schon im 17. Jahrhundert (vgl. L320 Trübner).
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