Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hort
ahd. , gemeingermanisch (got. huzd),1 wurzelverwandt mit ↑ "Hose" und erschlossener indogermanischer Wurzel (s)keu›verbergen‹; zunächst ›Schatz‹ (eigentlich ›was behütet wird‹), im 16. Jahrhundert erloschen, ⇓ "S148" neubelebt durch die Rezeption des Nibelungenliedes, ihr seid der Schätze würdigste Kustoden. Ihr kennt den weiten wohlverwahrten Hort (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,6135), danach übertragen Kinderhort »dem berufstätige Frauen ihre kleinen Kinder in Obhut geben« (L320 Trübner);
2 übertragen wie ↑ "Schatz" ›Hochgeschätztes‹, z. B. im älteren Volkslied die Geliebte; seit Luther mit dem Nebensinn ›etwas, worauf man seinen Trost, seine Hoffnung setzt‹: Hort heißen wir, darauf wir uns verlassen, und uns sein trösten; Gott ist mein Hort, auf den ich traue; so von G.A.Bürger im 18. Jahrhundert neubelebt; dazu
horten um 1930 zu Hort(1) »ansammeln, anhäufen« (L201 Lutz Mackensen 1952) zumeist knappes und/ oder wertvolles Gut, Bedeutung mit negativer Bewertung, Lebensmittel horten.
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