Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Herde
ahd. herta, mhd. hert, gemeingermanisch (engl. herd), mit d < t durch niederdeutschen Einfluß; ›Gruppe zahmer oder wilder Tiere einer Art‹ geführt von einem Leittier oder Hirten – im 18./ 19. Jahrhundert einschließlich Geflügel (vgl. L305 Christoph Ernst Steinbach; L059 DWb) – im Gegensatz z. B. zu ⇑ "Rudel", "Schwarm"; übertragen ›christliche Gemeinde‹ (↑ "Schaf"): der Herr… wird seine Herd weiden wie ein Hirte (A180 Martin Luther, Jesaja 40,11), abfällig ›(unselbständige) Gruppe Menschen‹ (vgl. L004 Johann Christoph Adelung), daherHerdeninstinkt ,
Herdenmensch, Herdentier-Europäer u. a. ⇓ "S032" Nietzsche seit 1879 (L181 Otto Ladendorf),
Herdentrieb L056 Duden 101929, in der Verhaltensforschung ›Trieb, in der Herde zu leben‹, übertragen abwertend ›Neigung von Menschen, sich der Masse anzuschließenWir haben alle einen tüchtigen Teil Herdentrieb in uns (1947 A019 Wolfgang Borchert, Hundeblume 33).
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