Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hemd
ahd. hemedi, mhd. hemede, westgermanisch, Plural schwach Hemden, süddt. Hemder (beim Hemderwaschen Schiller); abgeleitet aus dem zweiten Bestandteil von mhd. lichame, nhd. "Leichnam"; ursprünglich allgemein ›Kleidungsstück‹, so noch in Nachthemd (18. Jahrhundert, fehlt noch bei L033 Joachim Heinrich Campe; vgl. L059 DWb), Totenhemd (L169 Matthias Kramer 1702); seit dem Mittelhochdeutschen1Wäschestück, das direkt auf der Haut getragen wird‹, als Freizeitbekleidung heute auch T-Shirt (1968; L010 AWb) wegen des T-förmigen Schnitts (⇓ "S039" Buchstabenbildwort),
2am Oberkörper zu tragendes Kleidungsstück‹, besonders von Männern, daher Oberhemd (mhd. ); im Gegensatz zur ↑ "Bluse" der Frauen, Blauhemd der FDJ"S045" »Neuprägung DDR« (L337 WdG) (↑ "blau")
⊚⊚ das Hemd ist mir näher als der Rock (L308 Kaspar Stieler) »der eigene Vorteil ist mir wichtiger als der eines anderen« (L337 WdG), jmdn. bis auf das Hemd ausziehen (L004 Johann Christoph Adelung) »ganz arm machen« (L059 DWb), sein letztes Hemd gebensich aufopfern‹, neu die Meinung wechseln wie das Hemd »oft ändern« (L337 WdG).
hemdsärmelig (L264 Daniel Sanders) übertragen »betont salopp« (L337 WdG): hemdsärmelige Redeweise.
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