Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
heischen
(mhd. ) Nebenform zu eischen, ahd. eiscon (engl. ask), anlautendes h- wohl durch Einwirkung von ↑ "heißen"; ursprünglich und im Neuhochdeutschen wieder schwach, im Mittelhochdeutschen sind die starken Formen iesch, geeischen üblich; ›gebieten, fordern‹, ›bittend verlangen‹, noch bis Immermann von gerichtlicher Vorladung; konkret (veraltet) z. B. Brot heischen (Luther; vgl. L059 DWb), dann auch übertragen Ein Fräulein kam mit Ohrringen. Wohlwollen heischend war die dunkelrote Form von ihrem Hut (A010 Gottfried Benn, Nocturno 13), Antwort, Beifall heischen (L337 WdG), in der Zusammensetzung adjektivisch in der Partizipform, z. B. beifallheischend; wie "fordern" uneigentlich mit nichtpersönlichem Subjekt: zur kühnen Tat, die rauh gebietend die Not jetzt, die Erhaltung von mir heischt (Schiller), gewöhnlicher in diesem Sinn "erheischen" wie "erfordern", ↑ "anheischig".
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