Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
hei
mhd. hei, hey, heia, heiaho, ⇓ "S057""S096" Empfindungswort, satzeinleitend, Ausdruck von Zustimmung zum Inhalt des folgenden Satzes1.1 freudiger Ausruf bzw. freundliche Ermunterung, »Heia / O / Ein frolich geschrey / Juheya« (L200 Josua Maaler 1561): hei, die that, sie ist gethan!(G.A.Bürger; L059 DWb); hei wolan;
1.2 zuerst in Epen, dann auch in Erzählungen allgemein zur Lenkung der Aufmerksamkeit des Lesers/ Hörers auf wichtige Stellen: hei waz er tiefer wunden / durch die helme sluoc! (Nibelungenlied 1882; L059 DWb);
1.3 später auch als aufmerksamkeitheischender Zuruf: »Hey hay / Hotta / Ein geschrey eines karren mans« (L200 Josua Maaler 1561);
1.4 zur Einleitung eines Einwands oder beim Schimpfen, »Hey / Ist ein stimm anzeigende daß man eines dings voll unnd maßleidig ist« (L200 Josua Maaler 1561): hei das ihnen der teufel das hinder theil gesegene (Fischart; L059 DWb);
1.5 im klagenden Ausruf: hei wie viel bluts ist umb diese stat vergossen worden (1531 Frank; L059 DWb);
2 beim Wiegen bzw. Zubettbringen von Kindern: sie herzten und drückten / und wiegten ihn ein. / hei ei o! popeio! (Goethe; L059 DWb), vgl. dazu auch ⇓ "S109" kindersprachlich heia machen, Heiabett, heiapopeia zu dem veralteten Verb heienwiegen, einschläfern, liebkosen‹.
heidi"S096" Interjektion, v. a. ⇓ "S159" norddeutsch, seit dem 18. Jahrhundert, davor zumeist heia (L200 Josua Maaler 1561), "juchhei", heiaho
1 Ausdruck von Fröhlichkeit: heidi, laszt uns lustig sein! (L059 DWb); daraus wohl
2 (zumeist gestisch unterstützte) Geschwindigkeit nachbildende Bezeichnung einer schnellen Bewegung (mit positiver Bewertung): in der westentasche habe ich den blitz[ein Streichholz] und in einem halben hui! schlägt er ein, wo ich will, und heidi! hast mich gesehen! (Auerbach; L059 DWb); dazu auch die Wendung heidi sein/ gehen(da)hin, fort, verloren sein, gehen‹ (L084 Arnold Genthe); vgl. auch heidideldei, heidideldum, heidi heido heida usw.
heisa auch heißa, juchhei(ra)ssa, ⇓ "S057" Empfindungswort, aus hei und sa, mhd. za, franz. ça (›hierher‹), das ursprünglich Lockruf für Jagdhunde war, später aber auch allgemein als ermunternder Ausruf üblich wurde; Wieland hat noch die Schreibung hey sa (L059 DWb); Ausdruck jubelnder Freude und Zustimmung, insbesondere gegenüber Kindern: heisa und hopsasa! laszt nur das tanzen bleiben! (Kotzebue; L059 DWb); schon um die linde war es voll, / und alles tanzte schon wie toll. / juchhe! juchhe! / juchheisa! heisa! / so ging der fiedelbogen (Goethe; L059 DWb); heute (außer in Liedern) eher selten.
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