Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hefe
ahd. hevoschwaches Mask. , noch im 18. Jahrhundert zuweilen als Maskulinum in der Form Hefen, verwandt mit ↑ "heben". Statt Hefe im Österreichischen Germ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–27). Übertragene Verwendung meist darin begründet, daß die Hefe als Bodensatz niederfällt: bis auf die Hefen trinken, bis auf die Hefe leeren; der wird zwar nun wohl auch allmählich auf die Hefen gekommen sein (sein Vermögen beinahe ganz durchgebracht haben) (Lessing); des Lebens Wein ist abgezogen, und nur die Hefe blieb der Welt zurück (Schiller); verächtlich (15. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) die Hefe der Stadt, Bettler, Krüppel, Dirnen und Zuhälter (Wassermann; L337 WdG), dann auch positiv im Sinne von ›treibende Kraft‹ (vgl. L337 WdG). Als Zusammensetzung HefemännchenTeigfigur‹ (↑ "Stuten"; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–22).
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