Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hast
(L308 Kaspar Stieler) im 16. Jahrhundert über das Mittelniederdeutsche aus dem Niederländischen (< altfranz. haste, franz. hâte ›Eile‹, das seinerseits wieder aus dem Germanischen stammt);hasten (L308 Kaspar Stieler) ›aufgeregt eilen‹, übertragen auf schnelles, atemloses Sprechen (L264 Daniel Sanders); die Zusammensetzung überhasten (auch reflexiv, L308 Kaspar Stieler) besonders im Partizip Perf. im Sinne von ›überstürzt‹;
hastig (L308 Kaspar Stieler)
1 wie ⇑ "schnell", "eilig", "rasch" negativ gedeutet ›aufgeregt eilig‹: alles was er wollte, hastig und ungeduldig zu wollen (Wieland; L059 DWb), als Urteil über ein auf psychischer Verfassung gründendes Vorgehen ›schnell‹ von der ungeschickten Bewegung: aus Büchern, die… eine hastige Hand ungeschickt geöffnet hatte, Rosenblätter heraustaumelten (A215 Rainer Maria Rilke, Aufzeichnungen 716), wie ⇑ "geschwind", "hurtig", "behende", "fix" von der Rede: Sie redete hastig, um ihre Angst zu betäuben (H.Mann; zitiert nach L231 Els Oksaar 259); daneben veraltet (noch L242 Richard Pekrun 1933)
2 wie ↑ "geschwind" ›heftig, jähzornig‹: ein hastiger Kopf (L308 Kaspar Stieler).
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