Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hase
ahd. haso, mhd. hase, altgermanisch (engl. hare), verwandt mit altengl. hasu, lat. canus ›grau‹, also ⇓ "S219" Tabuname wie ↑ "Bär"; oberdeutsch gewöhnlich auch für das Kaninchen verwendet. Es fungiert in vielen sprichwörtlichen Wendungen das Hasenpanier ergreifen (früher aufwerfen) mit Bezug auf den Schwanz, den der Hasebei der Flucht (wie ein "Panier", mhd. banier(e)Feldzeichen, Fahne‹ < altfranz. baniere) in die Höhe wirft (1564; L258 Lutz Röhrich);
⊚⊚ wissen wie der Hase läuft / wissen wo der Hase im Pfeffer liegtBescheid wissen‹; da liegt der Hase im Pfefferdaran liegt es, das hat Schuld‹ (13. Jahrhundert; L258 Lutz Röhrich). Uns gilt Hase jetzt als Bezeichnung eines Feiglings, besonders in den Zusammensetzungen "Angsthase" (1500; L258 Lutz Röhrich), Hasenfuß (vor dem 14. Jahrhundert lediglich ›schneller Läufer‹). Früher wurde Hase auch gebraucht für einen närrischen Menschen, vgl. noch verliebte Hasen (Lessing), von jedem Schulfuchs, jedem Hasen(Schiller). Umgangssprachlich Betthase, Skihase; "Dachhase" ›Katze‹.
Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts, geht wohl zurück auf den Studenten v.Hase und dessen rasch populär gewordene Aussage vor dem Heidelberger Universitätsgericht 1854/ 55 (L258 Lutz Röhrich).
Hasenscharte 1323 ›Spalte in der Oberlippe‹, altengl. hærscard.
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