Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Happening
Neutr. ⇓ "S149" nach amerik. -engl. happening ›Ereignis, Geschehen‹ (New Jersey 1957; 2L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold) < neuengl. happen ›geschehen, sich ereignen‹ zu mittelengl. hap›Zufall, Glück‹, altnord. happ, vgl. L010 AWb;1 ›improvisierte, unkonventionelle Aktionsveranstaltung, oft grotesker und provozierender Art, die unter Einbeziehung des Publikums mit theatralischen, musikalischen, malerischen und bildhauerischen Mitteln ein künstlerisches Erlebnis mit überraschender, schockierender Wirkung vermitteln will‹, geht zurück auf den amerikanischen Pop-Art-Künstler Allan Kaprow, im Deutschen v. a. durch Wolf Vostell (1970 Happening und Leben) bekannt, Von daher bei den Amerikanern… die Versuche, Happenings unter Mitwirkung der Besucher zu starten (F.A.Z. 28.9.1963; L010 AWb), Helle Empörung herrscht unter der Braunschweiger Bevölkerung über ein blutiges Happening, bei dem in der staatlichen Kunst-Hochschule zur Verhöhnung des Weihnachtsfestes ein Schwein geschlachtet worden war (Mittelbayer. Zeitung 19.12.1969; L010 AWb);
2 ›(spontane) politische Veranstaltung mit provozierender und schockierender Wirkung durch z. T. skurrile und irrationale Mittel v. a. linker Protestbewegungen, besonders im universitären Bereich, im Umfeld der Studentenproteste und der APO‹ Zehn Mitglieder der Kommune wurden vorläufig festgenommen, unter ihnen die wegen ihrer politischen Happenings bekannten Kommunarden D. Kunzelmann (29) und R. Langhans (28) (Mittelbayer. Zeitung 7.3.1969; L010 AWb), im heutigen Sprachgebrauch aufgrund gesellschaftspolitischer Veränderungen in dieser Teilbedeutung nicht mehr üblich, durch zunehmende Vagheit in der Bedeutung auch Ausdruck für
3 ›Ereignis, Veranstaltung konventionellen Inhalts in unkonventioneller Darbietungs- und Ausführungsform‹ Die vier Jazz-Rebellen des New York Art Quartet produzieren ein Klang-Happening mit präparierten Instrumenten: »Mohawk« (Der Spiegel 11.3.1968; L010 AWb), Und aus Beethovens Neunter Sinfonie wird ein Happening unter freiem Himmel (Mannheimer Morgen 24.7.1986, 12); in Zusammensetzungen Happening-Bewegung, Happening-Kunst, Happening-Künstler, Happening-Kunstwerk, Happening-Veranstaltung.Die Ableitungen happeningartig, happenistisch sind jeweils den Teilbedeutungen zuzuordnen; dazu
Happenist (Der Spiegel 19.9.1966; L010 AWb)
1 ›Teilnehmer an einem Happening‹;
2 ›Künstler, der Happenings veranstaltet‹, veraltend.
Neutr. ⇓ "S149" nach amerik. -engl. happening ›Ereignis, Geschehen‹ (New Jersey 1957; 2L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold) < neuengl. happen ›geschehen, sich ereignen‹ zu mittelengl. hap›Zufall, Glück‹, altnord. happ, vgl. L010 AWb;1 ›improvisierte, unkonventionelle Aktionsveranstaltung, oft grotesker und provozierender Art, die unter Einbeziehung des Publikums mit theatralischen, musikalischen, malerischen und bildhauerischen Mitteln ein künstlerisches Erlebnis mit überraschender, schockierender Wirkung vermitteln will‹, geht zurück auf den amerikanischen Pop-Art-Künstler Allan Kaprow, im Deutschen v. a. durch Wolf Vostell (1970 Happening und Leben) bekannt, Von daher bei den Amerikanern… die Versuche, Happenings unter Mitwirkung der Besucher zu starten (F.A.Z. 28.9.1963; L010 AWb), Helle Empörung herrscht unter der Braunschweiger Bevölkerung über ein blutiges Happening, bei dem in der staatlichen Kunst-Hochschule zur Verhöhnung des Weihnachtsfestes ein Schwein geschlachtet worden war (Mittelbayer. Zeitung 19.12.1969; L010 AWb);
2 ›(spontane) politische Veranstaltung mit provozierender und schockierender Wirkung durch z. T. skurrile und irrationale Mittel v. a. linker Protestbewegungen, besonders im universitären Bereich, im Umfeld der Studentenproteste und der APO‹ Zehn Mitglieder der Kommune wurden vorläufig festgenommen, unter ihnen die wegen ihrer politischen Happenings bekannten Kommunarden D. Kunzelmann (29) und R. Langhans (28) (Mittelbayer. Zeitung 7.3.1969; L010 AWb), im heutigen Sprachgebrauch aufgrund gesellschaftspolitischer Veränderungen in dieser Teilbedeutung nicht mehr üblich, durch zunehmende Vagheit in der Bedeutung auch Ausdruck für
3 ›Ereignis, Veranstaltung konventionellen Inhalts in unkonventioneller Darbietungs- und Ausführungsform‹ Die vier Jazz-Rebellen des New York Art Quartet produzieren ein Klang-Happening mit präparierten Instrumenten: »Mohawk« (Der Spiegel 11.3.1968; L010 AWb), Und aus Beethovens Neunter Sinfonie wird ein Happening unter freiem Himmel (Mannheimer Morgen 24.7.1986, 12); in Zusammensetzungen Happening-Bewegung, Happening-Kunst, Happening-Künstler, Happening-Kunstwerk, Happening-Veranstaltung.Die Ableitungen happeningartig, happenistisch sind jeweils den Teilbedeutungen zuzuordnen; dazu
Happenist (Der Spiegel 19.9.1966; L010 AWb)
1 ›Teilnehmer an einem Happening‹;
2 ›Künstler, der Happenings veranstaltet‹, veraltend.