Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
hänseln
ist nicht Ableitung von ↑ "Hans", sondern bedeutete zunächst1unter Anwendung bestimmter Gebräuche in eine Genossenschaft oder Hanse aufnehmen‹ (hansin 1259 Köln), ↑ "Hanse"; allgemeiner bis Ende des 18. Jahrhunderts auf körperliches Schikanieren bezogen, da z. B. »auch Reisende… sich diesen Gebräuchen unterwerfen… müssen« (L003 Johann Christoph Adelung 1775); seit dem Ende des 17. Jahrhunderts (L308 Kaspar Stieler 1691), allgemein seit dem 19. Jahrhundert auch wie heute vor allem
2 »spottisch necken, zum Besten haben« (L033 Joachim Heinrich Campe); im Gegensatz zu ↑ "beleidigen" und wie ↑ "foppen" eine Erscheinung der Gruppe: Als Pennal von allen andern Mitschülern gehänselt (zitiert nach L264 Daniel Sanders); umgangssprachlich und landschaftlich viele Entsprechungen (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–36), ⇓ "S217" ⇑ "ärgern", "triezen", "sekkieren", "auslachen", "pflanzen", "nörgeln", "necken", "aufziehen", "foppen", "uzen", "spotten", "zergen", "ausmachen", "zecken".
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