Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Halle
ahd. hallaTempel‹ (verwandt mit ↑ "Hehl" und außergermanisch lat. cella›Kammer‹),1.1 mittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch in mitteldeutschen Quellen ›überdachter, vorn (und seitlich) offener Raum‹, insbesondere ›Vorraum eines Gebäudes‹, so häufig bei Luther; im 18. Jahrhundert unter dem Einfluß von engl. hall(Ossian) und wohl auch altnord. holl (Edda) ⇓ "S148" literarisch wiederbelebt (1747 Klopstock; L083 Peter F. Ganz);
1.2 entsprechend engl. hall(und franz. halle) dann auch Bezeichnung großer Innenräume (ähnlich "Saal"; heute in Wohngebäuden jedoch nur im Sinne von Eingangshalle, Vorhalle; ↑ "wohnen" mit "Wohnung") bzw. ganzer Gebäude, seit dem 19. Jahrhundert in zahlreichen Zusammensetzungen, vgl. Bilderhalle, Kunsthalle, Tonhalle (›Konzertsaal‹), Kaufhalle, Warenhalle (L264 Daniel Sanders 1865); Bierhalle, Markthalle, Turnhalle (L059 DWb 1873); Ruhmeshalle, Trinkhalle, Wartehalle (des Bahnhofs), Rinderhalle, Viehhalle (L265 Daniel Sanders Erg. 1885); übertragen Durch Feld und Buchenhallen (A047 Joseph von Eichendorff, Reiselied).
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