Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hahn
starkes Mask. , ahd. hano, mhd. hane schwaches Mask. , germanisch, urverwandt mit lat. canere›singen‹; im Ablaut dazu ↑ "Huhn", Femininbildung ↑ "Henne"; mundartliche Synonyme bei L314 Hugo Suolahti, Vogelnamen 228ff.; schwache Flexion noch bei Goethe und noch jetzt im Oberdeutschen; allgemein schwacher Genitiv in Zusammensetzungen: Hahnenfeder usw.; übertragen auf das Männchen verschiedener Vogelarten (↑ "Bock"); als Diminutiv – meist auf den gegrillten Zustand als Imbiß-Speise bezogen – Hähnchen, Hähnle bzw. Brathähnchen, Grillhähnchen (süddt. auch Brathendl, Grillhendl und Giegerla, ostmitteldt. Broiler, schweiz. Poulet, bair.-alemann. ↑ "Gockel"; zu den vielen landschaftlichen Synonymen vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–36, zu den zahlreichen scherzhaften Bezeichnungen wie Gummiadler, Flattermann etc. vgl. ebenda, Kt. 4–37; ⇑ "braten", "Gigerl", "Henne", "flattern"); ⇓ "S155" nach der Ähnlichkeit der Gestalt Hahn der Wasserleitung, am Gewehr (beide nach L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt 16. Jahrhundert), danach auch "Wetterhahn";⊚⊚ es kräht kein Hahn danaches kümmert sich niemand darum‹; Hahn im Korbeinziger Mann in einer Gruppe von Frauen‹; der rote HahnFeuersbrunst‹, vgl. L019 Wilhelm Borchardt 195;
Hahnrei im 15. Jahrhundert von ⇓ "S159" Norddeutschland ausgegangen; etymologisch »dunkel« (2L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold), v. a. gibt es zu ostfriesisch hahnruhnKapaun, betrogener Ehemann‹ keine formale Verbindung (vgl. Niederdeutsches Wort 34.1994, 101ff.); »spöttische Benennung eines Ehemannes, der eine untreue Gattin hat« (L033 Joachim Heinrich Campe). Binnen 24 Stunden war er Liebhaber, Bräutigam, Ehemann, Hahnrei (Goethe; L264 Daniel Sanders.
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