Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Hag
Mask. , ahd. / mhd. hacDorngebüsch‹, überhaupt ›(niedriges) Buschwerk‹, mit west- und nordgermanisch bezeugter Wurzel, verwandt mit gall. caio> franz. quai, lat. caulae ›Hürden‹, mit Hagen starkes Mask. , veraltet ›Dornbusch‹, ›Hecke, Umzäunung, umzäunter Ort‹ (in Ortsnamen), ›Gebüsch‹ (so kontrahiert zu "Hain") und mit ⇑ "hegen", "Gehege", "Hecke"; jetzt in diesem Sinn ⇓ "S015" nur noch literarisch: Er lebte tief im dunklen Hage, und viele Meilen weit wohnten nur Köhler und Wilddiebe (H.A151 Hermann Kant, Aula 366); ⇓ "S163" oberdeutsch auch ›Einfriedung aus Dornbüschen oder aus Pfählen‹; dazu Hagebuche (↑ "Hain");HagebutteFrucht der wilden Rose‹ (15. Jahrhundert) für älteres Butte, mhd. butte, verwandt mit ↑ "Butzen";
Hagestolz ahd. hagustalt für lat. caelebs (-stalt zu got. staldan ›besitzen‹), Plural Hagestolze; im Mittelhochdeutschen ⇓ "S230" volksetymologisch umgedeutet in -stolz; ursprünglich ›Besitzer eines Hags, d. h. eines kleinen Nebengutes‹; weil der gewöhnlich unverheiratet blieb, ›unverheirateter Mann‹, in der neueren Sprache ›der über das gewöhnliche Alter hinaus unverheiratet Gebliebene‹, "Junggeselle" (↑ "jung").
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hag