Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ha
⇓ "S057" Empfindungswort,1 mhd. haha (Walther von der Vogelweide; L059 DWb), zumeist in zwei- und dreifacher Reihung, schriftsprachliche Nachbildung des Lachgeräuschs: ha ha ha! ich lache ja (Lessing; L059 DWb); Haha, entschuldigen Sie, ich muß noch lachen darüber, daß Sie unsern Speisesaal ›Refektorium‹ nannten (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 274); Kann ich nicht sagen der Laut »ha ha« ist ein Lachen… ? (A283 Ludwig Wittgenstein, Philosophische Grammatik §30), ⇑ "he", "ho";
2 Ausdruck von Hohn oder Schadenfreude: ha! wie will ich dann dich höhnen! (Schiller; L059 DWb); Armer Tropf! aus dieser Lage reissen? hahaha! – aus dieser Lage reissen? (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); »Haha«, machte hier Gottlieb Hornung, voll überlegenen Spottes (H.A182 Heinrich Mann, Untertan 393);
3 Ausdruck von Schmerz, Schrecken, Abscheu oder Zorn (schon mhd. ): si [die Bauern] riefen alle: ha ha hâ, / jâ du verfluochter boesewiht, / du treist des kindes hinnen niht (Reinhart Fuchs 352; L059 DWb); (Gianettino will hinaus und stößt auf Fiesko) Gianettino zurückfahrend. Ha! (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 3,9/ 10); Ha, Judas! Falscher Priester am Todtenbett! (W.R.Griepenkerl, Maximilian Robespierre 5,4);
4 Ausdruck plötzlicher Überraschung oder eines spontanen Einfalls (16. Jahrhundert; L059 DWb): ha! nun fällt mirs ein! (Wieland; L059 DWb); Nicht das Aha! des Festgestellten und Durchschauten möge dem Menschen und Zuschauer entschlüpfen, sondern nur ein Ha! – staunend ein winzig Wesentliches erwischt zu haben (B.A254 Botho Strauß, Paare 185f.);
5 (veraltet) Ausdruck stolzen Selbstgefühls: Ha! Frau Mutter / lieber das Leben verlohren / als die Ehre (A095 Andreas Gryphius, Horribilicribrifax 22); ha!– wer mir izt ein Schwerd in die Hand gäb, dieser Otterbrut eine brennende Wunde zu versetzen (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); früher auch mit Präposition oder nachfolgendem Genitiv: ha über den bösewicht (L059 DWb); ha des liebevollen barmherzigen Vaters, der seinen Sohn Wölffen und Ungeheuern Preis gibt (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,3);
HahaNeutr.
1 ›Gelächter‹: ein verwundertes haha entschlüpfte seinem munde (L059 DWb);
2 (veraltet) ›eine plötzlich freie Aussicht gewährende Öffnung in der Einfriedung eines Gartens, die jedoch durch einen tiefen Graben gesichert ist‹, im 18. Jahrhundert aus dem Englischen (L004 Johann Christoph Adelung), als englische Gärten in Mode kamen; wohl abgeleitet aus dem französischen ha! als Ausruf der Verwunderung über das unerwartete Hindernis, im Französischen bereits im 15. Jahrhundert (Gamillscheg): sie waren an ein haha gelangt, wo sie eine freie aussicht ins angrenzende gefilde hatten (1890 Zeitschrift »Zur guten Stunde« 782; L109 Moriz Heyne).
2 Ausdruck von Hohn oder Schadenfreude: ha! wie will ich dann dich höhnen! (Schiller; L059 DWb); Armer Tropf! aus dieser Lage reissen? hahaha! – aus dieser Lage reissen? (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); »Haha«, machte hier Gottlieb Hornung, voll überlegenen Spottes (H.A182 Heinrich Mann, Untertan 393);
3 Ausdruck von Schmerz, Schrecken, Abscheu oder Zorn (schon mhd. ): si [die Bauern] riefen alle: ha ha hâ, / jâ du verfluochter boesewiht, / du treist des kindes hinnen niht (Reinhart Fuchs 352; L059 DWb); (Gianettino will hinaus und stößt auf Fiesko) Gianettino zurückfahrend. Ha! (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 3,9/ 10); Ha, Judas! Falscher Priester am Todtenbett! (W.R.Griepenkerl, Maximilian Robespierre 5,4);
4 Ausdruck plötzlicher Überraschung oder eines spontanen Einfalls (16. Jahrhundert; L059 DWb): ha! nun fällt mirs ein! (Wieland; L059 DWb); Nicht das Aha! des Festgestellten und Durchschauten möge dem Menschen und Zuschauer entschlüpfen, sondern nur ein Ha! – staunend ein winzig Wesentliches erwischt zu haben (B.A254 Botho Strauß, Paare 185f.);
5 (veraltet) Ausdruck stolzen Selbstgefühls: Ha! Frau Mutter / lieber das Leben verlohren / als die Ehre (A095 Andreas Gryphius, Horribilicribrifax 22); ha!– wer mir izt ein Schwerd in die Hand gäb, dieser Otterbrut eine brennende Wunde zu versetzen (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); früher auch mit Präposition oder nachfolgendem Genitiv: ha über den bösewicht (L059 DWb); ha des liebevollen barmherzigen Vaters, der seinen Sohn Wölffen und Ungeheuern Preis gibt (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,3);
HahaNeutr.
1 ›Gelächter‹: ein verwundertes haha entschlüpfte seinem munde (L059 DWb);
2 (veraltet) ›eine plötzlich freie Aussicht gewährende Öffnung in der Einfriedung eines Gartens, die jedoch durch einen tiefen Graben gesichert ist‹, im 18. Jahrhundert aus dem Englischen (L004 Johann Christoph Adelung), als englische Gärten in Mode kamen; wohl abgeleitet aus dem französischen ha! als Ausruf der Verwunderung über das unerwartete Hindernis, im Französischen bereits im 15. Jahrhundert (Gamillscheg): sie waren an ein haha gelangt, wo sie eine freie aussicht ins angrenzende gefilde hatten (1890 Zeitschrift »Zur guten Stunde« 782; L109 Moriz Heyne).