Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Güte
ahd. guoti, mhd. güete; auf Sachen bezogen dem allgemeinen Sinn von "gut" entsprechend1"S106"hohe Qualität‹: Güte einer Ware, eines Ackers, des Weins; von gleicher, verschiedener Güte; erster Güte, zunächst kaufmannssprachlich, übertragen eine Dummheit erster Güte; auf Personen bezogen
2Milde, Wohlwollen‹: die frau ist das symbol der güte und schönheit (Novalis; L059 DWb), häufig bei hierarchischen Verhältnissen zur Bezeichnung von Nachsicht: Gottes Gute (L308 Kaspar Stieler), ich zweifle nicht an eurer vätterlichen güte (1721; L059 DWb); im Ausruf du ewige Güte auf Gott bezogen, ebenso du meine Güte nach mein Gott; speziell im Sinne von ›Frieden‹: zur Güte, ein Vorschlag zur Güte; abgeblaßt wie Freundlichkeit »in der gesellschaftlichen Höflichkeit«: Haben sie die Güte, und lassen sie mich melden (L003 Johann Christoph Adelung 1775).
gütig mhd. güetec; zu gut, Güte mit Bezug auf wohlwollende Gesinnung; heute häufig auch ironisch-scherzhaft Sei so gütig!, zu gütig!freundlich‹; dazu Gütigkeit, "begütigen" ›besänftigen‹.
gütlich ahd. guotlichheilbringend, segensreich‹, mhd. guotlich, güetlichgütig, freundlich‹, daher wahrscheinlich jmdm. gütlich tunjmdn. pflegen, jmdm. etwas Angenehmes verschaffen‹: der eine Mahlzeit zurichten und den Gästen gütlich tun will (Luther); üblicher noch jetzt sich gütlich tun; abgeschwächt ›wohlwollend‹: eine Sache gütlich beilegen, sich gütlich verständigen, gütlicher Vergleich.
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